Stefan Loibl
· 25.03.2021
Leicht, schick, schnell und am Ende das beste Gesamtpaket: Das Orbea Oiz ist ein Race-Bike der Extraklasse und holt sich den Sieg im BIKE-Vergleichstest der MTB-Racefullys 2021.
Als das Orbea Oiz vor drei Jahren neu vorgestellt wurde, trauten wir unseren Augen kaum. Die Rennfeile der Basken war leicht, schick, schnell und sogar noch bezahlbar. Diesen Kernwerten bleibt das Oiz auch in seiner neuesten Ausbaustufe treu. Besonders das Preis-Leistungs-Verhältnis sticht heraus. So rollt das Oiz mit kompletter XTR-Ausstattung, Fox-Factory-Fahrwerk, Carbon-Laufrädern und dem zweitleichtesten Rahmen an den Start. Selbst vor dem deutlich teureren Merida muss es sich damit nicht verstecken, von den einfachen Moosgummigriffen einmal abgesehen.
Bergauf gehört das leichteste Bike im Testfeld zu den stärksten, verlangt jedoch wegen des leicht wippenden Hinterbaus hin und wieder nach dem Lockout-Hebel. Hier haben die Ingenieure mitgedacht und vor dem Blockieren eine Zwischenstufe nach Scott-Vorbild eingebaut. Die Mittelstellung beruhigt das Heck, die Gabel empfanden wir in dieser Einstellung jedoch als zu hart. So sackt in der mittleren Hebelstellung das Heck bergauf nämlich deutlich stärker ein. Um die Balance zwischen Front und Heck wieder herzustellen, wäre hier noch etwas Feintuning nötig.
Viel Lob gibt es dagegen für die ausgewogene Sitzposition. Dazu liefern die 2,35 Zoll breiten Reifen viel Grip und Traktion. Bergab glänzt das Orbea mit ausgeglichenem Handling und einem gutmütigen Fahrwerk. Nur bei härteren Einschlägen wünscht man sich am Hinterbau etwas mehr Gegendruck. Da sich die Sattelabsenkung weniger intuitiv bedienen lässt als etwa beim Merida Ninety-Six, nutzt man sie gerade in kuppiertem Gelände weniger. Doch das sind nur Kleinigkeiten. Denn lediglich Cannondale und Specialized können dem Oiz bergab die Stirn bieten. Orbea liefert das beste Gesamtpaket.
Die Krone für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis geht eindeutig an das komfortable, leichte Orbea Oiz. Kleinigkeiten wie der Vario-Stützen-Hebel oder der leicht wippende Hinterbau trüben das Bild ein wenig. Die Geometrie ist sehr stimmig, das Handling ausgewogen. In der Summe liefert das Orbea Oiz aber eine absolut überzeugende Vorstellung. Dazu kommt, dass man bei Orbea sein Rahmen-Design ohne Aufpreis selbst gestalten kann. Über den Online-Konfigurator kann man das Oiz sogar mehr in Richtung Trailbike trimmen.
Preis 7398 Euro (Fachhandel) / Rahmen 3599 Euro
Rahmenmaterial / Größen Carbon/ S / M / L / XL (47 cm)
Gewicht ohne Pedale 10,37 kg
Rahmengewicht 1654 g
Laufradgröße 29"
Gewicht Laufräder 3983 g
Lenkerbreite 760 mm
Rahmensteifigkeit (absol. / STW) 45 N/mm / 22,5 N/mm/kg
Federweg vo./hi. 100/112 mm
Gabel Fox 32 Float Factory SC Fit4 Remote
Dämpfer Fox Float i-Line DPS Factory
Kurbeln Shimano XTR
Schaltung Shimano XTR / 1x12 Gänge
Übersetzung / Bandbreite 34; 10–51 / 510 %
Bremsanlage / Disc vorne / hinten Shimano XTR / 180 mm / 160 mm
Sattelstütze / Hub / Durchmesser OC 2 Dropper / 125 mm / 31,6 mm
Laufräder DT Swiss XR 1501 Spline (Carbon)
Reifen Maxxis Rekon Race Exo Protection TR 29 x 2,35
Reach / Stack / BB-Offset 457 / 602 mm / -51 mm
Den kompletten Vergleichstest der zehn Race-Hardtails und Marathon-Fullys aus BIKE 3/2021 können Sie bequem unter dem Artikel als PDF herunterladen. Der Test kostet 2,99 Euro. Warum nicht kostenlos? Weil Qualitätsjournalismus einen Preis hat. Dafür garantieren wir Unabhängigkeit und Objektivität. Das betrifft ganz besonders die Tests in EMTB. Die lassen wir uns nicht bezahlen, sondern das Gegenteil ist der Fall: Wir lassen sie uns etwas kosten, und zwar Hunderttausende Euro jedes Jahr.
*Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte (BIKE-Labormessung) und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder. Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–180 P.), gut (179,75–155 P.), befriedigend (154,75–130 P.), mit Schwächen (129,75–105 P.), ungenügend (104,75–0 P.).
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