Testsieger Race-FullysOrbea Oiz Team

Stefan Loibl

 · 25.03.2021

Testsieger Race-Fullys: Orbea Oiz TeamFoto: Christoph Laue
Testsieger Race-Fullys: Orbea Oiz Team

Leicht, schick, schnell und am Ende das beste Gesamtpaket: Das Orbea Oiz ist ein Race-Bike der Extraklasse und holt sich den Sieg im BIKE-Vergleichstest der MTB-Racefullys 2021.

Als das Orbea Oiz vor drei Jahren neu vorgestellt wurde, trauten wir unseren Augen kaum. Die Rennfeile der Basken war leicht, schick, schnell und sogar noch bezahlbar. Diesen Kernwerten bleibt das Oiz auch in seiner neuesten Ausbaustufe treu. Besonders das Preis-Leistungs-Verhältnis sticht heraus. So rollt das Oiz mit kompletter XTR-Ausstattung, Fox-Factory-Fahrwerk, Carbon-Laufrädern und dem zweitleichtesten Rahmen an den Start. Selbst vor dem deutlich teureren Merida muss es sich damit nicht verstecken, von den einfachen Moosgummigriffen einmal abgesehen.

Bergauf gehört das leichteste Bike im Testfeld zu den stärksten, verlangt jedoch wegen des leicht wippenden Hinterbaus hin und wieder nach dem Lockout-Hebel. Hier haben die Ingenieure mitgedacht und vor dem Blockieren eine Zwischenstufe nach Scott-Vorbild eingebaut. Die Mittelstellung beruhigt das Heck, die Gabel empfanden wir in dieser Einstellung jedoch als zu hart. So sackt in der mittleren Hebelstellung das Heck bergauf nämlich deutlich stärker ein. Um die Balance zwischen Front und Heck wieder herzustellen, wäre hier noch etwas Feintuning nötig.

  Sogar die Wippe des Oiz OMX-Rahmens ist aus Carbon. So drückt Orbea das Rahmengewicht in Größe L auf 1654 Gramm.Foto: Christoph Laue
Sogar die Wippe des Oiz OMX-Rahmens ist aus Carbon. So drückt Orbea das Rahmengewicht in Größe L auf 1654 Gramm.
  Die 2,35 Zoll breiten Reifen liefern viel Grip und Traktion.Foto: Christoph Laue
Die 2,35 Zoll breiten Reifen liefern viel Grip und Traktion.
  Die Sattelstützen-Fernbedienung ist nicht ganz ergonomisch. Wer zu fest drückt, betätigt manchmal gleichzeitig das darunter liegenden Fahrwerks-Remote. Dafür sitzen die Hebel kompakt mit einer Schelle am Lenker.Foto: Christoph Laue
Die Sattelstützen-Fernbedienung ist nicht ganz ergonomisch. Wer zu fest drückt, betätigt manchmal gleichzeitig das darunter liegenden Fahrwerks-Remote. Dafür sitzen die Hebel kompakt mit einer Schelle am Lenker.
  Trotz Variostütze (99 Euro im Orbea-Konfigurator) war das Oiz mit 10,37 Kilo das leichteste Bike im Vergleichstest.Foto: Christoph Laue
Trotz Variostütze (99 Euro im Orbea-Konfigurator) war das Oiz mit 10,37 Kilo das leichteste Bike im Vergleichstest.

Viel Lob gibt es dagegen für die ausgewogene Sitzposition. Dazu liefern die 2,35 Zoll breiten Reifen viel Grip und Traktion. Bergab glänzt das Orbea mit ausgeglichenem Handling und einem gutmütigen Fahrwerk. Nur bei härteren Einschlägen wünscht man sich am Hinterbau etwas mehr Gegendruck. Da sich die Sattelabsenkung weniger intuitiv bedienen lässt als etwa beim Merida Ninety-Six, nutzt man sie gerade in kuppiertem Gelände weniger. Doch das sind nur Kleinigkeiten. Denn lediglich Cannondale und Specialized können dem Oiz bergab die Stirn bieten. Orbea liefert das beste Gesamtpaket.

Test-Fazit zum Orbea Oiz M Team

Die Krone für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis geht eindeutig an das komfortable, leichte Orbea Oiz. Kleinigkeiten wie der Vario-Stützen-Hebel oder der leicht wippende Hinterbau trüben das Bild ein wenig. Die Geometrie ist sehr stimmig, das Handling ausgewogen. In der Summe liefert das Orbea Oiz aber eine absolut überzeugende Vorstellung. Dazu kommt, dass man bei Orbea sein Rahmen-Design ohne Aufpreis selbst gestalten kann. Über den Online-Konfigurator kann man das Oiz sogar mehr in Richtung Trailbike trimmen.

  Das Orbea Oiz holt den BIKE-Testsieg und gehört auch im Worldcup zu den schnellsten Bikes der Saison 2021.Foto: Christoph Laue
Das Orbea Oiz holt den BIKE-Testsieg und gehört auch im Worldcup zu den schnellsten Bikes der Saison 2021.
  Die im BIKE-Testlabor ermittelten Messwerte offenbaren vieles, aber nicht alles. Erst beim Praxistest auf der Rennstrecke entscheidet sich, welche Räder wirklich stimmig und schnell sind.Foto: Christoph Laue
Die im BIKE-Testlabor ermittelten Messwerte offenbaren vieles, aber nicht alles. Erst beim Praxistest auf der Rennstrecke entscheidet sich, welche Räder wirklich stimmig und schnell sind.

Technische Daten – Orbea Oiz M Team (Modelljahr 2021)

Preis 7398 Euro (Fachhandel) / Rahmen 3599 Euro

Rahmenmaterial / Größen Carbon/ S / M / L / XL (47 cm)
Gewicht ohne Pedale 10,37 kg
Rahmengewicht 1654 g
Laufradgröße 29"
Gewicht Laufräder 3983 g
Lenkerbreite 760 mm
Rahmensteifigkeit (absol. / STW) 45 N/mm / 22,5 N/mm/kg
Federweg vo./hi. 100/112 mm

  Die Geometriedaten aus dem BIKE-Testlabor zum Orbea Oiz Team im ÜberblickFoto: BIKE Magazin
Die Geometriedaten aus dem BIKE-Testlabor zum Orbea Oiz Team im Überblick
  Sitzposition und Fahrverhalten zum Orbea Oiz M TeamFoto: BIKE Magazin
Sitzposition und Fahrverhalten zum Orbea Oiz M Team
  Federkennlinien: Der Hinterbau ist sehr linear und macht das Fahrwerk komfortabel. Im Mittelteil dürfte er aber mehr Gegendruck besitzen.Foto: BIKE Magazin
Federkennlinien: Der Hinterbau ist sehr linear und macht das Fahrwerk komfortabel. Im Mittelteil dürfte er aber mehr Gegendruck besitzen.

Gabel Fox 32 Float Factory SC Fit4 Remote
Dämpfer Fox Float i-Line DPS Factory
Kurbeln Shimano XTR
Schaltung Shimano XTR / 1x12 Gänge
Übersetzung / Bandbreite 34; 10–51 / 510 %
Bremsanlage / Disc vorne / hinten Shimano XTR / 180 mm / 160 mm
Sattelstütze / Hub / Durchmesser OC 2 Dropper / 125 mm / 31,6 mm
Laufräder DT Swiss XR 1501 Spline (Carbon)
Reifen Maxxis Rekon Race Exo Protection TR 29 x 2,35
Reach / Stack / BB-Offset 457 / 602 mm / -51 mm

BIKE-Urteil*: super (214,75 von 250 Punkte)

Den kompletten Vergleichstest der zehn Race-Hardtails und Marathon-Fullys aus BIKE 3/2021 können Sie bequem unter dem Artikel als PDF herunterladen. Der Test kostet 2,99 Euro. Warum nicht kostenlos? Weil Qualitätsjournalismus einen Preis hat. Dafür garantieren wir Unabhängigkeit und Objektivität. Das betrifft ganz besonders die Tests in EMTB. Die lassen wir uns nicht bezahlen, sondern das Gegenteil ist der Fall: Wir lassen sie uns etwas kosten, und zwar Hunderttausende Euro jedes Jahr.

  Steinfelder, Wurzelpassagen und ein ständiges Auf und Ab: Die 4,3 Kilometer lange Runde in der Pfalz ist ein perfekter Spielplatz für die Marathon-Bikes. Unterstützung beim Testen auf der Rennstrecke bekamen wir durch Karl Platt und Nachwuchs-Racer Pirmin Sigel.Foto: Christoph Laue
Steinfelder, Wurzelpassagen und ein ständiges Auf und Ab: Die 4,3 Kilometer lange Runde in der Pfalz ist ein perfekter Spielplatz für die Marathon-Bikes. Unterstützung beim Testen auf der Rennstrecke bekamen wir durch Karl Platt und Nachwuchs-Racer Pirmin Sigel.

Diese zehn Race-Bikes ab 5000 Euro finden Sie im Vergleichstest

  • Cannondale Scalpel Carbon LTD
  • Merida Ninety-Six RC 9000
  • Orbea Oiz M Team
  • Simplon Cirex GX1 Eagle
  • Specialized Epic Expert
  • Trek Supercaliber 9.8 GX
  • Canyon Exceed CFR Team
  • Mondraker Podium Carbon RR
  • Orbea Alma OMX
  • Scott Scale RC 900 WC

*Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte (BIKE-Labormessung) und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder. Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–180 P.), gut (179,75–155 P.), befriedigend (154,75–130 P.), mit Schwächen (129,75–105 P.), ungenügend (104,75–0 P.).

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