Ludwig Döhl
· 02.02.2017
Nein, es ist es kein zwielichtig zusammengenähtes Wesen. Die unterschiedlich großen Laufräder (29er vorne, 27,5 Zoll hinten) am Liteville 101 sollen Agilität und bestes Überrollverhalten vereinen.
Im Trail klebt das 29 Zoll große Vorderrad des Liteville 101 Trail Werksmaschine unnachgiebig an der vorgegebenen Linie fest. Es führt einen sicher durch grobe Wurzelpassagen und schmierige Kurven. Das kleinere 27,5-Zoll-Hinterrad dagegen spart Gewicht, lässt sich besser beschleunigen und weckt den Spieltrieb des Trailbikes. Vor allem aber haucht der Laufrad-Mix dem 101 eine gewisse Gutmütigkeit ein. Führt man die Trail-Werksmaschine in Kurven an ihre Grenzen, verliert stets das Hinterrad zuerst die Haftung. Folge: Das Bike driftet zwar quer über den Trail, bleibt aber immer kontrollierbar. Nervös wegschmierende Vorderreifen gibt es bei dieser Kombi nicht.
Der etwas schwach profilierte Racing-Ralph-Pneu am Heck unterstützt diesen Charakter. Trotz überschaubarer 125 Millimeter Federweg an der Front setzt Liteville auf eine massive Rock Shox Pike, die in Kombination mit dem großen Vorderrad bergab nichts anbrennen lässt. Details wie ein Sag-Indikator, versteckte Tools in der Steckachse, eine integrierte Ersatzschraube für das Schaltauge und die Möglichkeit, auch im Hinterbau ein 29er-Laufrad zu verbauen, machen das 101 einzigartig. Den Rohrsatz hat das Rad vom großen Bruder 301 vererbt bekommen. Die Ausstattung ist solide, mehr Bike braucht man nicht. Für Langstrecken-Fans gibt es eine leichtere Marathon-Version des Liteville 101.