Ludwig Döhl
· 16.08.2016
Nino Schurter hat die absolute Favoritenrolle bei Olympia. Für die besonderen Anforderungen auf dem Kurs in Rio wechselt der 27,5-Zoll-Anhänger sogar aufs 29-Zoll-Fully.
Als Worldcup-Führender und frisch gebackener Weltmeister hat Nino Schurter die absolute Favoritenrolle bei Olympia. In dieser Saison setzt er – zumindest teilweise – erstmals auf 29-Zoll-Laufräder. "Auf der schnellen Strecke von Rio sind gut rollende 29er-Laufräder ein klarer Vorteil. Jetzt, wo mein Spark auch noch leichter ist und eine 29er-Geometrie ohne Kompromisse hat, spricht kaum noch was gegen die großen Laufräder", erklärt Schurter. Hier unser Eindruck nach einer Runde über die Rennstrecke in Albstadt:
Erstaunlich fahrbar fällt das Setup des Weltmeisters bei seinem brandneuen Spark RC 29 aus. Auf dem Worldcup-Kurs durften wir mit der 9,58-Kilo-Leichtrakete eine schnelle Runde drehen, während uns der Weltmeister persönlich mit seinem Ersatz-Bike (und offensichtlichem Ruhepuls) begleitete. Lediglich die Sattelüberhöhung fällt bei unserer Sitzhöhe und dem -25-Grad-Vorbau extrem aus, weil Schurter etwa vier Zentimeter tiefer sitzt.
In Sachen Fahrwerk gibt es jedoch keine Klagen. Die Zeiten von maximal straff und totgepumpten Federelementen scheinen vorüber. Der Weltmeister fährt 25 Prozent SAG und nutzt den zur Verfügung stehenden Federweg gerne aus. Wenn schon Fully, dann auch die Vorteile aus Komfort und Traktion richtig nutzen.
Zumal der Twinloc-Hebel links am Lenker mit einem Klick eine spürbare Plattform zuschaltet und mit einem weiteren Drücken Gabel und Dämpfer komplett sperrt. "Ich nutze die Verstellung sehr häufig. Wenn ich im Rennen ans Limit gehe, habe ich manchmal gegen Ende kaum noch Kraft, den Hebel zu drücken", verrät Schurter. Die leichte DT-Swiss-Carbon-Gabel würden wir sogar noch (aufgrund der Sitzposition) einen Ticken härter abstimmen.
Mit nur 1,5 bar vorne und 1,6 bar hinten schmiegen sich die handgefertigten, flexiblen Dugast-Schlauchreifen perfekt an das Relief des Untergrundes an. Es kommt Plus-Reifen-Feeling auf – nur viel agiler. Komfort und gefühlt sehr gute Traktion machen sich deutlich bemerkbar. Dabei hängt das Spark RC unglaublich am Gas und bietet merklich Steifigkeit.
"Wir sind ein eingespieltes Team, und Nino vertraut mir blind. Der Reifendruck muss immer genau passen. Er selbst checkt vor den Rennen nur noch kurz, ob die Achsen der Laufräder fest genug angezogen sind. Reifen, Ketten und Bremsbeläge werden vor dem Rennen einmal im Training gefahren."
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