Ludwig Döhl
· 13.08.2016
Das deutsche Aushängeschild im Cross Country blieb in der bisherigen Saison hinter seinen Möglichkeiten. In Rio wird Manuel Fumic mit seinem Cannondale Scalpel angreifen.
Manuel Fumic landete bei den Olympischen Spielen 2012 in London auf Rang sieben. In der bisherigen Saison blieb Mani jedoch hinter seinen Möglichkeiten. Beste Platzierung des deutschen Aushängeschilds im Worldcup 2016 war ein 13. Rang im französischen La Bresse. Beim Proberennen in Rio vergangenen Oktober war Manuel Fumic mit dem Hardtail auf der Strecke in Rio unterwegs, um die Medaillen will er aber mit seinem Scalpel-Fully kämpfen.
Sofort nach dem Einklicken fällt auf, dass Fumic ein straffes Fahrwerk bevorzugt. So straff, dass wir mit rund 75 Kilo Körpergewicht (acht Kilo mehr als Fumic) den Luftdruck in Dämpfer und Gabel nicht erhöhen mussten.
Sein Mechaniker verrät uns, dass Mani viel Wert auf ein gut ausbalanciertes Fahrrad legt. Tatsächlich stimmt die Harmonie zwischen der Lefty-Gabel mit speziellem 88+Tune und dem Rock-Shox-Dämpfer. Fast synchron geben Dämpfer und Gabel ihre Federwege frei. Bergauf drücken wir aber erst mal den hydraulischen Full-Sprint-Lockout-Hebel. Danach federt das Fahrwerk nur noch die nötigsten Schläge weg.
Fumic war bereits in Albstadt einer der Glücklichen mit Srams neuer Eagle-Schaltgruppe. Ob er das 50er-Ritzel wirklich gebraucht hat, wissen wir nicht. Uns half es auf alle Fälle im Red Bull Climb. Bergab schlägt die Stunde des Scalpels. Je schneller wir fahren, desto wohler fühlt man sich auf dem eher laufruhigen Fully.
Die dicken Moosgummi-Griffe am FSA-Carbon-Lenker liegen dabei angenehm in der Hand. Moosgummi-Griffe sind übrigens der letzte Schrei bei den Profis, sie waren an jedem von uns getesteten Bike verbaut.
Das Scalpel wird wahrscheinlich gleich drei Mal an der Startlinie von Rio stehen, den Fumics Kollegen Marci Fontana und Henrique Avancini spekulieren auch auf eine der begehrten Medaillen.
"Seit 2004 arbeite ich für Worldcup-Teams. Vor meiner Zeit beim Cannondale-Cross-Country-Team habe ich unter anderem für so verrückte Typen wie Cedric Gracia im Downhill-Worldcup geschraubt. Verglichen mit den Abfahrtsspezialisten ist die Arbeit mit Mani super einfach. Er vertraut mir als Mechaniker voll, hat wenig Extrawünsche und ist immer gut drauf. Zu Gracias Zeiten verbrachte ich für Spezialwünsche die Nacht öfter mal im Fahrerlager."
Die komplette Test-Geschichte zu den Olympia-Bikes von Fumic, Schurter & Co. gibt's in BIKE 9/2016.
Die komplette Ausgabe
können Sie auch in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Ausgabe im DK-Shop nachbestellen: