Christoph Listmann
· 24.02.2016
Wäre die Testrunde im Pfälzerwald noch etwas staubiger gewesen, wir hätten uns gefühlt wie die Centurion-Vaude-Team-Fahrer beim Cape Epic.
Das Numinis CF mit Carbon-Rahmen zwingt den Fahrer in eine rennmäßige Sitzposition und feuert einen konstant an: schneller, schneller, am Anstieg raus aus dem Sattel, zwei Gänge dicker schalten, Tempo forcieren. Mit dem Numinis wechselt man in einen schwereren Gang, wo man bei anderen Bikes instinktiv Last vom Pedal nimmt. Der Vortrieb ist enorm, das liegt am Gewicht, den Reifen und dem umgedrehten Vorbau. Die guten Gene des Rahmens werden schon im Testlabor sichtbar, auch die Ausstattung leistet sich keinen Fehler. Das Bike teilt sich die Bergwertung mit dem Simplon, zeigt aber auch das unsicherste Fahrverhalten bergab, trotz der 120er-Gabel. In engen Kurven schiebt das Vorderrad, das Numinis fordert Konzentration. Wer den Vorbau nach oben dreht, entschärft das Handling.
Fazit: tolles Racebike für Marathons, Etappenrennen und sportliche Touren. Gut und zweckmäßig ausgestattet fürs Geld.
PLUS Klarer Einsatzbereich, sportlicher Charakter, leichtes Fahrwerk, 120er-Gabel besitzt Reserven
MINUS Kein Shadow-Plus-Schaltwerk, nur drei Rahmengrößen
Die Alternative Echte Racer träumen natürlich vom Top-Modell Numinis Carbon Team.29 für 6499 Euro mit Shimano XTR und Rock-Shox-SID-Gabel (Foto). Vernünftiger ist allerdings das Modell Carbon 2000.29 für 3399 Euro.
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