Cannondale Scalpel Carbon 29er

Christoph Listmann

 · 21.10.2011

Cannondale Scalpel Carbon 29erFoto: Markus Greber
Cannondale Scalpel Carbon 29er

Aus der minimalistischen Race-Rakete wird durch die großen Räder ein sportlicher Tourer mit größerem Einsatzbereich.

Vieeeeel breitbandiger, geht einem als erstes durch den Kopf, wenn man nur wenige Meter auf dem Carbon Scalpel mit 29-Zoll-Rädern dahinrollt. Das Scalpel 29er hat mit der kompromisslosen 26-Zoll-Rennpfeile in Sachen Fahrwerk und Charakter nicht wirklich viel gemein. Mit einem Rahmengewicht von lediglich 1590 Gramm inklusive Dämpfer definiert das bestehende Scalpel 26 den Maßstab in Sachen Leichtgewicht. Durch den konsequenten Verzicht eines definierten Drehpunktes (flexende Carbon-Kettenstreben) ist das Chassis zwar leicht und steif, bietet dem Fahrer mit vielleicht 65 Millimeter nutzbarem Federweg aber nur bedingt Komfort. Man könnte auch sagen: ein Hardtail mit Reserven. Durch die straffe Auslegung des Hinterbaus machen sich die bestehenden Antriebseinflüsse des Hinterbaus nicht gar so extrem bemerkbar. Völlig neu konzipiert geht deshalb das Scalpel 29er für die Saison 2012 an den Start und räumt die Schwächen und Eindimensionalität des 26-Zöllers aus dem Weg.

Auf 100 Millimeter Federweg erstarkt und mit einem definierten Hauptdrehpunkt am Hinterbau versehen, arbeitet das Scalpel 29er deutlich feinfühliger und aktiver als das 26er-Pendant. Auf ruppigen Trails vermittelt das Fahrwerk sogar mehr den Eindruck von 120 anstatt der nominell vorhandenen 100 Millimeter. Dadurch erweitert sich der Einsatzbereich vom Marathoneinsatz bis hin zum entspannten Trailsurfen. Um das agile Handling groß und den Umstieg vom 29er-Hardtail Flash so klein wie möglich zu halten, legten die Cannondale- Ingenieure Thomas Fuderer und Peter Denk besonderes Augenmerk auf kurze Kettenstreben und eine kompakte Bauweise. Das Resultat: Das Scalpel 29er verfügt mit nur 444 Millimeter kurzen Kettenstreben über den gleichen Radstand und Nachlauf wie das 29er-Hardtail. Darüber hinaus begeistert die extrem hohe Steifigkeit
des Hauptrahmens, was sich in einem spielerischen und sehr präzisen Handling widerspiegelt. Um die hohe Steifigkeit bei dem 1900-Gramm- Rahmen (ohne Dämpfer) zu realisieren, kamen ausgeklügelte Detaillösungen zum Einsatz.


Fazit: Steife, vortriebsorientierte Marathonmaschine mit Tourenpotenzial.


PLUS Sehr steifer Rahmen, aktives Fahrwerk, breitbandiges Einsatzgebiet
MINUS Sportliche Übersetzung

Foto: Markus Greber
  Der Spacer auf dem Steuerrohr kann wahlweise auch unten montiert werden. Dadurch flacht der Lenkwinkel um knapp 0,5 Grad ab.Foto: Markus Greber
Der Spacer auf dem Steuerrohr kann wahlweise auch unten montiert werden. Dadurch flacht der Lenkwinkel um knapp 0,5 Grad ab.
  Beide Lagerstellen des Hinterbaus besitzen 15-Millimeter-Hohlachsen. Durch die Klemmung auf der Achse und nicht am Lager, werden  beide Seite verwindungssteif miteinander verbunden. Die Wippe besteht aus Schmiede-Alu.Foto: Markus Greber
Beide Lagerstellen des Hinterbaus besitzen 15-Millimeter-Hohlachsen. Durch die Klemmung auf der Achse und nicht am Lager, werden beide Seite verwindungssteif miteinander verbunden. Die Wippe besteht aus Schmiede-Alu.
  Das 26-Zoll-Scalpel wurde kompromisslos auf Race getrimmt und besitzt nur knapp 70 Millimeter Federweg am Hinterbau. Einen definierten Drehpunkt am Hinterbau gibt es nicht. Die notwendige Bewegung entsteht über den Flex des Carbon-Hinterbaus.Foto: Markus Greber
Das 26-Zoll-Scalpel wurde kompromisslos auf Race getrimmt und besitzt nur knapp 70 Millimeter Federweg am Hinterbau. Einen definierten Drehpunkt am Hinterbau gibt es nicht. Die notwendige Bewegung entsteht über den Flex des Carbon-Hinterbaus.


Bei den technischen Daten handelt es sich um Herstellerangaben.

Downloads:

Unbekanntes Element