Christoph Listmann
· 18.03.2014
Wem nur das Beste gut genug ist, der greift bei Cannondale zur Team-Version des bekannt schnellen Scalpel.
Der Blick auf die Sitzposition startet den virtuellen Countdown: Man sitzt lang, tief und gestreckt im Rad, einfach klasse! Schon auf den ersten Metern spürt man den Vorwärtsdrang dieser Rakete, das steife Fahrwerk lässt sich fahrwerksblockiert wie ein Rennrad den langen Anstieg der Test-Runde hinaufscheuchen – abartig! Mit einem Daumendruck entscheidet man über Race oder Komfort. Eine so direkte Rückmeldung gibt es bei nur ganz wenigen Bikes am Markt.
Die Gabel spricht fein an und federt effektiv, das Heck wirkt dagegen deutlich straffer, hier darf man ruhig mit weniger Luftdruck fahren. Vom Modell Carbon 2 (Test in BIKE 09/13 ->, 4499 Euro) unterscheidet sich das Carbon Team kaum, das Fahrwerk des Carbon 2 wirkte sogar noch komfortabler – ist allerdings 750 Gramm schwerer. Den Luxus am Teambike entdeckt man erst auf den zweiten Blick. Enve-Carbon-Felgen, XX1-Gruppe mit Hollowgram-Kurbeln, die teure Carbon-Lefty. Bergab sorgt die aggressive Sitzposition für Respekt, wenn nicht sogar Angst. Über die hohen Felsstufen der anspruchsvollen Test-Runde ist das Scalpel schwierig zu steuern, die direkte Lenkung versetzt das Vorderrad schon beim minimalen Lenkimpuls. Nur die volle Konzentration bringt einen sicher nach unten. Klare Erkenntnis: Respekt vorm Fahrkönnen der Worldcup-Racer!
Fazit Bergauf macht das Bike jeden schnell, bergab ist es schnell nur in der Hand von Könnern. Das Scalpel Team macht seinem Namen alle Ehre, es verzeiht keine Fehler.
PLUS Lange Garantie, rennsportliches Handling, top Ausstattung
MINUS Schraubachsen statt Schnellspanner, dadurch Laufradausbau/Transport kompliziert
Die Alternative
Black Inc. heißt der Superlativ des Scalpel Carbon. Mattschwarz und gerüstet für schweres Terrain, die Teleskop-Stütze entschärft das Handling bergab. Laut Cannondale ein Kilo schwerer, 2000 Euro teurer.