Christoph Listmann
· 04.07.2011
Die Marke Bulls steht fürs Marathon-Renn-Team, für 29er-Hardtails und Preis/Leistung. Mit dem neu entwickelten 140 Millimeter-All-Mountain Wild Mojo wollen die Kölner jetzt auch in der Fully-Klasse ernst genommen werden.
Konsequenz zeigt die Ausstattung: komplette Shimano-SLX-Gruppe, Federelemente von Rock Shox, Schwalbe-Reifen – Komponenten, die auch das Team fährt. Der Rahmen hat die Vorbereitung zur Montage einer Teleskop-Stütze, ein konifiziertes Steuerrohr und vorne eine Steckachse. Bei der Steifigkeit gibt’s dafür volle Punktzahl. An der Waage liegt das Fahrwerk mit 2,9 Kilo im Klassendurchschnitt (vgl. BIKE-Test All Mountains 5/11->), gleiches gilt fürs Gesamt- und Laufradgewicht. Klar, dass das Wild Mojo mit rund 13,5 Kilo auf der Testrunde träger wirkt als das Centurion.
Doch die Geometrie und damit die Sitzposition gefällt, der steile Sitzwinkel sorgt für eine gute Kraftübertragung. Die Kinematik des Hinterbaus wurde überarbeitet, er zeigt aber immer noch gewisse Antriebseinflüsse im kleinen Kettenblatt, im Wiegetritt registriert man Fahrkwerkspumpen. Das liegt auch an der linearen Dämpfercharakteristik und dem langen Federweg. Bergab beginnt der Spaß: Mit hohem Tempo ballert das steife Fahrwerk über ruppige Passagen, die Lenkung fühlt sich stabil an, auch die fetten Reifen unterstreichen das hohe Maß an Fahrsicherheit. Kritisieren muss man die Verarbeitung: Das Sitzrohr verkratzte die Sattelstütze, ein Kettenstrebenschutz fehlt, die Zugverlegung zur Hinterradbremse läuft suboptimal.
Fazit: optisch ansprechendes Touren-Fully mit viel Federweg und Fahrkomfort. Solide Ausstattung, angemessener Preis.
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