Christoph Listmann
· 18.06.2013
Das Bulls Wild Flow ist ein gelungener Marathon-Racer mit Sportfahrwerk und hochwertiger Ausstattung. Die Nähe zum Bulls-Rennteam wird deutlich.
Draufsetzen und sich fühlen wie Karl Platt beim Cape Epic. Beim Bulls Wild Flow spürt man den Einfluss des Rennteams und dass das Bike-Grund-Layout fürs Team entworfen wurde (wenn auch das Team 10,5 Kilo leichte Carbon-Fullys fährt). Der Rahmen besitzt eine gute Geometrie und alle modernen Errungenschaften (Steckachse, clevere Zugverlegung, Taper-Steuerrohr), ist allerdings schwer. Auch die Kinematik zielt auf den Sport: Das Heck bleibt unter Kettenzug ruhig, so wollen es die Racer. Sonderlich sensibel ist es nicht – auch damit können Racer leben. "Straff und sportlich", lauten auch die Kommentare aus der Leser- Testcrew, die das Bulls in den Favoritenkreis wählen. Doch das Konzept geht auf. Mit nach unten gedrehtem Vorbau heißt es: Feuer frei! Aggressiv, sportlich, schnell, lauten die Attribute bergauf. Das Wild Flow ist eine Klettermaschine. Dass Nicht-Profis mit dieser Sitzposition bergab höchst konzentriert fahren müssen, verwundert nicht.
Fazit: gelungener Marathon-Racer mit Sportfahrwerk und hochwertiger Ausstattung. Die Nähe zum Bulls-Rennteam wird deutlich.
PLUS Zielgruppengerechte Kinematik, XT-Schaltgruppe, hochwertige Ausstattung, Shadow-Plus-Schaltwerk
MINUS Nur drei Rahmengrößen, schweres Fahrwerk, Crank-Brothers-Sattelstütze und -Vorbau nicht bedienfreundlich
Die Alternative
Das Bulls Wild Flow 1 kostet 1999 Euro und soll 700 Gramm schwerer sein als das Wild Flow 2. Shimano-SLX-Schaltgruppe und Rock-Shox-Fahrwerk (Gabel mit Lockout-Fernbedienung) funktionieren gut.