AlltagstauglichBergamont Fastlane 8.4 im Test

Mirja Beger

 · 18.04.2016

Alltagstauglich: Bergamont Fastlane 8.4 im TestFoto: Andreas Beger
Alltagstauglich: Bergamont Fastlane 8.4 im Test

Entgegen dem Trend zum Dritt-Bike suchte Testerin Mirja ein Rad für alles. Erfüllt das Bergamont Fastline die Erwartungen?

Für jeden Einsatzzweck ein anderes Bike – wer bitte kann sich das schon leisten? Ich suchte den perfekten Partner für den Biker-Alltag und wurde, so viel schon mal vorweg, vom Bergamont Fastlane 8.4 nicht enttäuscht. Das preiswerte Carbon-Fully musste von der flotten Hausrunde über einige Alpenüberquerungen, Trail-Wochen in Finale Ligure und Südtirol bis hin zum Ziehen des Kinderanhängers so einiges wegstecken.

Das Fahrwerk mit seinen straffen 100 Millimetern Federweg funktionierte stets perfekt und feinfühlig, wodurch das Bike satt auf den Trails lag. Lästiges Wippen im Anstieg wurde durch die effektive Plattform des Fox-Dämpfers bereits im Keim erstickt. Zusammen mit der rundum gelungenen Rock-Shox-Reba-Federgabel und den großen Laufrädern fühlte sich das Bergamont nach mehr an als den tatsächlichen 100 Millimetern Federweg. Ich fühlte mich in allen erdenklichen Lagen sicher aufgehoben. Lediglich der defekte Lockout-Hebel an der Gabel trübte das sonst so gute Gesamtbild. Die Geometrie ist eine gelungene Mischung: effizient im Vortrieb, sicher in steilem Geläuf und laufruhig in schnellen Abfahrten. Nur auf sehr technischen und verwinkelten Trails wirkte das Bike durch die großen Laufräder etwas behäbig. Schaltung und Antrieb, eine Mischung aus Shimano-SLX- und -XT-Komponenten, funktionierten unauffällig und gut. Mit einer Ausnahme: Durch zu viel Schmutz hatte sich das Gelenk des Schaltwerks festgefressen und gab auf einer Alpenüberquerung komplett den Geist auf. Die Avid-Elixier-Bremsen waren da standfester und ließen sich immer gut dosieren. Die restliche Ausstattung ist vernünftig und robust gewählt, gewinnt aber mit Sicherheit keinen Leichtbauwettbewerb. Perfekt für den Alltag eben.


Fazit: Wer ein bezahlbares Rundum-sorglos-Paket sucht, ist mit dem Bergamont Fastlane 8.4 definitiv gut bedient.


Funktionalität ■ ■ ■ ■ ■ (5 von max. 6 Punkten)
Haltbarkeit ■ ■ ■ ■ ■ (5 von max. 6 Punkten)


TUNING

• 35 km – Sattel gewechselt: Von Fizik Tundra auf den komfortablen SQlab 611 gewechselt
• 202 km – Griffe gewechselt: Hebel zur Bedienung der Sattelstütze störte beim Schalten


DEFEKTE


1793 km – Lockout defekt: Gabelblockieren nur noch manuell möglich
• 2233 km – Hinterrad klappert: Lagerspiel der Nabe nachgestellt
• 2673 km – Schaltwerk defekt: Musste während einer Transalp ersetzt werden

  Ausgebleicht: Auf den fast 4000 Kilometern war das Bergamont wohl zu viel in der Sonne. Nach und nach verfärbte sich die einst schwarze Wippe golden.Foto: Andreas Beger
Ausgebleicht: Auf den fast 4000 Kilometern war das Bergamont wohl zu viel in der Sonne. Nach und nach verfärbte sich die einst schwarze Wippe golden.
  Ausgelockt: Zuerst ließ sich die Gabel am Bergamont noch manuell blockieren, nach fast 1800 Kilometern gab das Lockout der Rock Shox Reba dann komplett den Geist auf.Foto: Andreas Beger
Ausgelockt: Zuerst ließ sich die Gabel am Bergamont noch manuell blockieren, nach fast 1800 Kilometern gab das Lockout der Rock Shox Reba dann komplett den Geist auf.
  Dauertest: Bergamont Fastlane 8.4 – Rider: Mirja Beger, Bikeguide; fährt Bike seit 1999; Gewicht/Größe 57 kg/1,70 m; Fahrertyp Tour/All Mountain; Lieblingsreviere Piemont/La PalmaFoto: Andreas Beger
Dauertest: Bergamont Fastlane 8.4 – Rider: Mirja Beger, Bikeguide; fährt Bike seit 1999; Gewicht/Größe 57 kg/1,70 m; Fahrertyp Tour/All Mountain; Lieblingsreviere Piemont/La Palma


Diesen Artikel bzw. die gesamte Ausgabe BIKE 8/2015 können Sie in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Ausgabe im DK-Shop nachbestellen:

Unbekanntes Element