Tobias Brehler
· 04.10.2016
Machen E-Bikes für Kinder Sinn? Sie könnten zwar physische Diskrepanzen verkleinern, allerdings auch psychisch überfordern. Außerdem bleiben Preis und Gewicht hoch – zumindest eins von beidem.
E-Mountainbikes für Kinder und Jugendliche: Fluch oder Segen? Warum gibt es überhaupt E-Bikes für Kinder? Damit Eltern die – dank Gameboy, Handy und Fernseher ohnehin schon ausgeprägte – Trägheit unterstützen? Nicht wirklich. Der Bedarf für motorisierte Kinderfahrräder ist einleuchtend: Der Nachwuchs bringt einfach nicht genug Zug auf die Kette und hat keinen Spaß an langweiligen Anstiegen. Mit ein wenig Unterstützung könnte der Leistungsdefizit kompensiert werden. Konjunktiv deshalb, da ein E-Bike den Nachwuchs auch schnell überfordern kann.
Die wenigen Hersteller, die E-Bikes für Kinder im Programm haben, setzen dabei auf unterschiedliche Antriebssysteme mit unterschiedlich viel Leistung. Wird die Leistung nicht ab Werk gedrosselt, macht es Sinn, sie je nach Alter und Gewicht selbst zu regulieren – wenn das möglich ist. So treiben große Motoren und Akkus nicht nur das Gewicht in die Höhe, sondern sind bei kleinen Kindern unter Umständen zu viel des Guten.
Ben-E-Bike hat sich auf die Entwicklung von E-Bikes für Kinder spezialisiert und setzt auf kleine Motoren mit wenig Leistung. Dafür bleibt das Gewicht der Bikes sensationell niedrig: Das Twentysix E-Power Race, ein 26 Zoll Race-Hardtail mit Carbon-Starrgabel – wiegt nur 8,8 Kilo. Dass der verbaute Nabenmotor mit 30 Newtonmetern nicht mit einem Bosch Active Line-Antrieb mithalten kann, dürfte klar sein. Doch gerade für kleine, leichte Kinder macht das Konzept durchaus Sinn.