Stefan Loibl
· 28.08.2015
Gleich zwei neue Mountainbikes gibt es bei Liteville auf der Eurobike zu bestaunen: das All Mountain-Hardtail H-3 und das sportliche 29er-All Mountain 101, das vom legendären 301 abgeleitet ist.
Mit dem H-3 MK1 bereichert ein neues Hardtail die Mountainbike-Palette von Liteville. Noch wollten die Liteville-Mitarbeiter nicht so recht rausrücken mit den Infos zu der Neuentwicklung. Aber ein paar Eckdaten konnten wir Ihnen dann doch entlocken. Der Aluminium-Rahmen schluckt Federgabeln von 100 bis 160 Millimeter Federweg. Bei den Laufrädern gilt das „Scaled Sizing“-Prinzip von Liteville: alles passt rein und kann kombiniert werden – zumindest fast. Das Ausstellungs-Bike war mit breiten Schlappen im Plus-Format ausgerüstet, der Rahmen ist bis zu einer Reifenbreite von 27,5 x 3.0 Zoll freigegeben. Wer Rahmengröße S fährt, kann beispielsweise ein 27,5-Zoll-Vorderrad fahren und hinten ein 26-Zoll-Laufrad. Bei den größeren Rahmen kann man 29er-Laufräder mit 27,5 Zoll kombinieren. Die Tabelle zeigt die verschiedenen Varianten für das Liteville H-3 in der Übersicht:
Der Liteville-Philosophie folgend haben die Ingenieure auch beim H-3 den Fokus auf Steifigkeit und Haltbarkeit gelegt. Deshalb gibt es auch eine 10-jährige Garantie auf den Rahmen. Der soll etwa 1500 Gramm wiegen und nur als Rahmenset erhältlich sein. Den Preis wollte Liteville aber noch nicht verraten. Alle Züge verlaufen im Rahmeninneren, auch eine Stealth-Vario-Stütze kann man vom Oberrohr aus anlenken. Das Komplettbike am Liteville-Stand mit 3.0 Zoll breiten Reifen, 140-mm-Fox-Gabel und 30 mm breiten Felgen wurde mit 11,6 Kilo Gesamtgewicht angegeben.
Zudem hat Liteville den aufkommenden Boost 148-Standard aufgegriffen und weiterentwickelt. Denn für die Allgäuer ist die sechs Millimeter breitere Hinterrad-Achse nur der halbe Schritt in die richtige Richtung. Warum? Weil der Speichenwinkel – der für ein möglichst steifes Laufrad symmetrisch sein sollte – weiter ungleich bleibt. Als Lösung bringt Liteville einen eigenen Standard auf den Markt. Der nennt sich EVO6 und ist offen für alle Hersteller (wie damals schon X12). Liteville packt die sechs Millimeter, die man durch die 148er-Achse gewinnt, auf die Seite des Freilaufs. Dadurch steht die Felge exakt mittig zu den Nabenflanschen und man kann das Laufrad mit gleich langen Speichen und gleicher Spannung auf beiden Seiten einspeichen. Diesen EVO6-Standard findet man in beiden neuen Liteville-Bikes: dem H-3 und dem 101.
Das legendäre Liteville 301 bekommt einen sportlichen Bruder an die Seite gestellt, das neue 101. Das 29er-Fully ist mit einer sportlichen Marathon-Geometrie ausgestattet. Die weiteren Eckdaten lauten: 120 Millimeter Federweg, 67,4 Grad Lenkwinkel, 73,8 Grad Sitzwinkel. Nur in der kleinsten Rahmengröße S rollt es auf 27,5 Zoll-Laufrädern. Im Steuersatz kommen niedrig bauende, direkt verpresste Lager zum Einsatz. An der Wippe werden – anders als beim 301 – Gleitlager statt Nadellager verbaut sein. Zudem kann man beim 101 Reifen bis 2,25 Zoll Breite fahren. Der Rahmen soll leichter sein als der des 301, genaue Gewichte gibt es aber noch nicht. Das abgebildete Bike soll 10,4 Kilo wiegen.