Florentin Vesenbeckh
· 12.05.2022
Light-E-MTBs erobern mehr und mehr den Markt. Die meisten E-Bikes dieser Spezies sind allerdings sündhaft teuer. Orbea will die Light-Klasse jetzt für kleinere Geldbeutel öffnen - mit seinem E-Hardtail Urrun.
Mehr Motorpower, mehr Akkukapazität: Das Wettrüsten der E-MTB-Hersteller macht E-Mountainbikes bisweilen zu kraftstrotzenden, aber auch schweren Brocken. Für viele Anwender ist das zu viel des Guten. Dieser Überzeugung sind die Entwickler des minimalistischen RS-Antriebs von Orbea. Und Hinter ihrem neuesten Spross, dem Hardtail Urrun, steht noch ein weiterer Downsizing- Gedanke. Denn auch beim Thema Federweg und Geländegängigkeit sehen die Spanier in vielen Fällen einen Überschuss. Das Gros aller E-MTB-Fahrer sei demnach maximal in leichtem Gelände unterwegs. Alltagseinsätze und Schotterweg-Touren überwiegen demnach den Einsatz auf ruppigen Trails. Und genau hier soll die Stunde des E-Hardtails Urrun schlagen. Die fehlende Federung am Heck senkt den Preis, das Gewicht und den Wartungsaufwand.
Eine Gewichtsangabe zum E-Bike-Hardtail konnten wir Orbea nicht entlocken. Doch ein Testbike findet sich bereits auf dem Weg ins EMTB-Testlabor. Dazu gibt's bald mehr auf unseren Kanälen!
Beim Motor greift Orbea auch beim Urrun auf den modifizierten Shimano EP8 zurück, den die Spanier Ende 2020 in ihrem leichten E-Trailbike Rise vorgestellt haben. Hardwareseitig ist der EP8 RS identisch mit dem Shimano-Antrieb. Gewicht spart der Motor also nicht. Doch die Software ist laut Orbea komplett neu abgestimmt. Mit maximal 60 Newtonmeter Drehmoment soll sich der Antrieb sehr natürlich anfühlen und besonders effizient agieren. Dazu passt der kleinere Akku mit 540 Wattstunden, der auch schon beim Alu-Rise zum Einsatz kommt. Er steckt fest im Unterrohr und kann zum Laden, Lagern oder Akku-Wechseln auf Tour nicht entnommen werden. Wer mehr Reserven für extralange Touren braucht, kann sich am Range-Extender bedienen. Der Zusatz-Akku (499 Euro) liefert 252 Wattstunden Energie und passt in den Flaschenhalter.
Das neue Light-Hardtail bietet Orbea in zwei Ausstattungsvarianten an. 3799 bzw. 4799 Euro werden für die Modelle fällig. Auch wenn Orbea damit nicht in die Einstiegs-Preisklasse motorisierter Hardtails vordringt, schieben die Spanier damit dennoch den Preisregler für leichte E-MTBs nach unten. Betrachtet man die Ausstattung und Verarbeitung des E-Bikes, liegt es nicht über dem Preisniveau klassischer E-Hardtails.
Das Urrun 10 kommt für 4799 Euro mit Fox 34 Performance-Federgabel, Shimano-XT-Schaltung und MT5-Bremsen von Magura. Die 29er-Laufräder sind mit Maxxis Rekon-Laufrädern in 2,4er-Breite bestückt. Außerdem ist eine Teleskop-Stütze im Paket.
Das Einstiegsmodell Urrun 30 für 3799 Euro schaltet zehnfach mit Shimanos Deore, die MT30-Bremsen stammen von Magura. Für Komfort soll eine Marzocchi Z2-Federgabel mit 120 Millimetern Hub sorgen. Die fehlende Teleskopstütze kann gegen Aufpreis im Online-Konfigurator nachgerüstet werden.
Wie gewohnt können gewisse Komponenten über den MyO-Konfigurator bei Online-Bestellung auf die individuellen Vorlieben angepasst werden. Beim Urrun gibt#s neben verschiedenen Sattelstützen-Varianten Optionen beim Display. Außerdem können der Range-Extender, ein Seitenständer oder ein Frontscheinwerfer draufgebucht werden.