Lisa Gärtitz
· 23.03.2020
Kennst du die Trail-Hardtails Orbea Laufey, Mullet Honeymaker oder Why Cycles Wayward? Höchste Zeit, diese Bikes kennenzulernen. Wir zeigen die drei neuen Modelle mit Alu- und Titan-Rahmen.
Wer mit dem Mountainbiken anfangen will, steht vor einer entscheidenden Frage: Wie viel kostet ein gutes Mountainbike? Die Frage klären wir in der Kaufberatung in diesem Artikel. Denn wo der Spaß anfängt, ist nur eine Frage. Wo es hinführt, die andere. Wir zeigen drei spannende Mountainbike-Variationen mit ungefedertem Heck.
Orbea setzt mit dem neuen Laufey auf Komfort und Fahrspaß. Die niedrige Überstandshöhe, der kurze Vorbau, der breite Lenker, der üppige Federweg (140 mm) und die 29-Zoll-Laufräder sollen dem Hardtail ein ruhiges Fahrverhalten verschaffen, ohne dabei an Wendigkeit zu verlieren.
Für faire Preise zwischen 1299 und 1999 Euro ist Orbea mit dem Laufey ein Allrounder gelungen, der wahlweise Einsteiger bei ersten Moutainbike-Erfahrungen begleitet oder selbst den Fortgeschrittenen im Gelände unterstützt.
Der auf Steifigkeit ausgelegte Hydroforming-Alurahmen, die Aufnahme für eine ISCG-Kettenführung und der 148-mm-Boost-Hinterbau: Das Orbea-Trail-Hardtail ist für für echten Geländeeinsatz gedacht und schreckt auch vor ersten Sprüngen nicht zurück. Dafür hat Orbea beim neuen Laufey eine neue Geometrie entwickelt. Der höhere Reach, steilere Lenk- und Sitzwinkel und längere Kettenstreben sollen beim Laufey Komfort, Vielseitigkeit und Spaß verbinden.
Mit dem MyOLite-Programm bietet Orbea die Möglichkeit, sein Bike nach Belieben auszustatten. Dafür stehen verschiedene Gabeln, Bremsen, Sattelstützen, Lenker und Sättel zur Verfügung. So kann das Hardtail nach eigenem Wunsch getuned und präzise an jeden Fahrstil angepasst werden.
"Symmetrische Laufräder sind veraltet", so lautet die Philosophie von Mullet Cycles. Der amerikanische Hersteller hat sich auf Bikes mit unterschiedlichen Laufraddurchmessern spezialisiert. Hintergrund: Cross-Motorräder seien auch mit unterschiedlichen Laufrädern unterwegs – vorne groß, hinten kleiner – und zwar, um über einen möglichst großen Geschwindigkeitsbereich sowie auf verschiedensten Untergründen bestmöglich zu funktionieren.
Mountainbikes mit dem sogenannten MX-Mix (MX: Motocross) gibt es zwar vereinzelt auch von anderen Herstellern, sie konnten sich letztlich aber erst bei E-MTBs etablieren. Bei Mullet Cycles gibt es aus Überzeugung nur Bikes mit dem MX-Laufradmix.
Dafür wurde ein Titan-Rahmen entwickelt, der speziell an zwei verschiedene Laufradgrößen angepasst ist. Vorne führt ein 29-Zoll-Rad, hinten kreiselt ein 27,5-Zöller. Der Vorteil der Mischung: Das Honeymaker Ti kann die Vorteile beider Laufradgrößen nutzen
.Das Hardtail bleibt laut Herstellerangaben selbst bei hohen Geschwindigkeiten gut kontrollierbar, verliert aber auch bei geringem Tempo nicht an Wendigkeit. Dabei sorgt das kleinere Hinterrad für agiles Fahrverhalten, während das größere Vorderrad leichter über Hindernisse rollt. Dadurch und dank der 140-Millimeter-Federung würden auch rasante Abfahrten in ausgesetztem Gelände zum honigsüßen Vergnügen.
Die Geometrieangaben von Mullet Cycles sind übrigens für alle Rahmengrößen gleich, egal ob Rahmengröße S, M oder L (mit freier Übersetzung):
Das Honeymaker Ti ist erhältlich als Rahmenset, als Rolling Chassis oder als Komplettrad. Die Preise liegen zwischen 2000 und 5000 US-Dollar.
Lange Ausfahrten oder Mehrtagestouren? Kein Problem! Mit dem Why Cycles Wayward V.2 kommst du überall hin. Das 29-Plus-Hardtail aus Amerika ist auf Stabilität und Langstreckenkomfortt ausgelegt. Die Geometrie des Titanrahmens zeichnet ein um 70 abgesenktes Tretlager und eine am Ausfallende variable Kettenstrebenlänge von 435 bis 450 Millimeter aus. Die sonstigen geometrischen Eckdaten: Sitzrohr 460, Reach 465, Stack 656 Millimeter (Größe L), Sitz und Lenkwinkel sind mit 67 beziehungsweise 73 Grad bei allen Rahmengrößen gleich.
Serienmäßig ist das Bike mit 120 Millimeter Federweg ideal ausgestattet, um auch auf ausgesetzten Trails Spaß zu haben. Die filigrane Titangabel steuert als Option der befreundete Titan-Schweißer Sean Burns von Oddity Cycles bei. Die Fachwerkkonstruktion federt zwar auch ein wenig, ist aber in erster Linie wie der Rahmen: sprichwörtlich für die Ewigkeit gebaut.
Auf die in der Bikepacking-Szene beliebten ganz großen Rahmentaschen muss allerdings laut Hersteller verzichtet werden. Dafür finden sich am Unterrohr und Oberrohr zahlreiche Befestigungspunkte, an denen allerhand Gepäck untergebracht werden kann.
Den bloßen Titanrahmen gibt es für 2449 USD, das Set aus Rahmen und 120-Millimeter-Federgabel-Set beginnt bei 3049 USD, und das Komplettbike mit SRAM-Ausstattung ist ab 4799 USD erhältlich.
Um mit dem Rad das erste Mal in leichtes Gelände vorzustoßen und das Gefühl von Fahrtwind in der Natur zu erleben, reicht meist schon ein Hardtail zwischen 1100 und 1700 Euro. Mit einem der getesteten sportlichen Einsteiger-Mountainbikes wird jeder glücklich, der das Mountainbiken einmal ausprobieren will. Außerdem geben wir Ihnen hier eine Anleitung mit Tipps und Erklärungen an die Hand, mit der man für den ersten Bike-Kauf gewappnet ist.