Stefan Loibl
· 26.10.2016
Baut Haibike überhaupt noch normale Fahrräder, oder produzieren die Schweinfurter nur noch E-Bikes? Ja, sie haben noch Bikes ohne Motor.
Wie Bulls setzt auch das Freed auf die kleineren Laufräder, allerdings nicht so konsequent. Die 27,5er-Laufräder wiegen mehr als das Gros der 29er-Kollegen, das Gesamtgewicht ist das höchste im gesamten Testfeld. Die Leichtfüßigkeit des Bulls können wir diesem Rad nicht attestieren. Bei der Ausstattung will man sich bei Haibike nicht auf einen Hersteller festlegen. Die 3x10-Shimano-XT-Schaltung treibt eine FSA-Kette über Sram-Ritzel am Hinterrad – ein wilder Mix. Die Magura-Stopper verzögern dank 180er-Scheibe hinten minimal besser als die am Radon, vor Bremskraft strotzen sie dennoch nicht. Am Rahmen gibt es nichts auszusetzen, Geometrie, Zugverlegung und Lackqualität sind gut, nur ein zweiter Flaschenhalter passt nicht.
Fazit: Haibike nutzt die Vorteile, welche 27,5er-Laufräder bringen können, nicht aus. Hohes Gewicht und die fehlenden Flaschenhaltergewinde kosten das Testurteil "gut".
PLUS Hohe Übersetzungsbandbreite, innen verlegte Züge
MINUS Komponenten-Mix bei der Schaltung, schwach profilierter Vorderreifen, nur ein Flaschenhalter montierbar
Die Alternative: Das 29er-Pendant zum Freed heißt bei Haibike Greed. Die Version 9.20 setzt auf dieselben Komponenten wie unser Test-Bike. Das Ergebnis: 600 Gramm Mehrgewicht, dafür ein laufruhigeres Handling. Auf zur Probefahrt!