Ludwig Döhl
· 30.08.2016
Cube betreibt Modellpflege bei den Fully-Modellen Stereo sowie allen Hardtails und bleibt auch 2017 seinem guten Preis-Leistungs-Verhältnis treu. Hier die wichtigsten MTB-Neuheiten von Cube.
Der bayerische Fahrradhersteller Cube ist als Einzelhandels-Marke für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt. Auch 2017 wendet man sich von diesem Kurs nicht ab. Um Fahrräder weiterhin günstig anbieten zu können, haben die Bayern in eine moderne, noch effizientere Produktionsanlage zur Endmontage von Rädern im oberpfälzischen Waldershof investiert. Bike verschaffte sich Einblick in die Produktionsstätte und die 2017er Produktpalette des Fahrradriesen. Wer sich 2017 für ein Cube-Bike interessiert, findet hier außerdem zahlreiche Informationen aus vergangenen Produkttests.
In der zweistöckigen Produktionsstraße werden die in Fernost produzierten Rahmen mit entsprechenden Komponenten zum Komplett-Bike zusammengefügt. Im unteren Stockwerk des Fließbands findet die Vormontage statt, im ersten Stock werden Züge und Schaltung an Einzel-Arbeitsplätzen montiert. Die Laufradmontage ist separat vorgeschaltet.
Die Limited-Hardtails stellen den Einstieg ins sportliche Mountainbiken dar und grenzen sich zu den günstigeren Aim-, Analog- und Acid-Bikes vor allem durch eine deutlich hochwertigere Ausstattung ab. Alle Limited Modelle verfügen über hydraulische Scheibenbremsen, Luft-Federgabeln und eine 2x11-Shimano-XT-Schaltung. Der Rahmen blieb zum Vorjahr unverändert. Bei unserem Vergleichstest von Einsteiger-Hardtails in BIKE 3/16 glänzte es im Vergleich zur Konkurrenz mit einer besseren Ausstattung, hatte aber mit 2205 Gramm in Größe 19 Zoll (L) den schwersten Rahmen unter den zehn Testbikes. Die Komplett-Bikes wiegen ca. 12,5 Kilo ohne Pedale. Es gibt drei Modelle für 1499, 1299 und 1099 Euro, die alle auf großen 29er-Laufrädern rollen.
Das Reaction GTC von Cube ermöglicht den günstigen Einstieg bei den Carbon-Hardtails. Das abgebildete günstigste Modell ist wegen des teureren aber auch hochwertigeren Carbon-Rahmens jedoch etwas schlechter ausgestattet als das beste Limited-Modell. Der Preis bleibt mit 1499 Euro gleich. Vorteil: Steckachsen an Hinter- und Vorderrad erhöhen die Steifigkeit. Bei unserem letzten Test des Reaction GTC in BIKE 8/15 wurde die sportliche Sitzposition und das laufruhige und präzise Handling des Carbon-Racers hervorgehoben. Neben dem günstigen Einstiegsmodell gibt es drei weitere, bis zu 2999 Euro teure, Modelle. Highlight ist das Race One mit der elektronischen Shimano XT Di2.
Auch der Cube-Elite-Rahmen bleibt für 2017 unverändert. Mit einem Gewicht von 989 Gramm (Rahmengröße 19 Zoll, gemessen im BIKE-Testlabor) ist der C:68-Rahmen in 19 Zoll weiterhin konkurrenzfähig. Im Vergleichstest von zwölf Carbon-Hardtails in BIKE 1/15 räumte das Cube Elite sogar den BIKE-Tipp in puncto Handling ab. Das Kürzel C:68 markiert die Rahmen mit hochwertigerem Carbon und einem Faseranteil von 68 %. C:62-Rahmen sind etwas günstiger und schwerer, da der Faseranteil auf 62 % schwindet und der Harzanteil zunimmt. Die Geometrie bleibt gleich. Vier Ausstattungsvarianten sind erhältlich: SLT, SL, Race und Pro mit jeweils den C:68- bzw. den C:62-Carbon-Fasern. Die Topmodelle setzen auf einen Einfachantrieb von Sram, die günstigeren Elite-Modelle schalten mit 2x11 Gängen. Die Preise liegen zwischen 2699 Euro und 6499 Euro.
Das AMS 100 ist die einzige Neuentwicklung die Cube 2017 im Mountainbike-Bereich präsentiert. Alle Infos zum Carbon-Racefully finden Sie in diesem separaten Artikel hier
Das Stereo 120 ist der Tourenklassiker. Die Modelle rollen in den Rahmengrößen 16"/S, 18"/M und 20"/L auf 27,5-Zoll-Laufrädern. Die Größen 19"/M, 21"/L und 23"/XL haben größere 29er-Laufräder. Die günstigen HPA-Modelle sind mit Aluminium-Rahmen ausgestattet, die hochwertigeren HPC-Bikes verfügen über einen Carbon-Hauptrahmen gepaart mit einem Aluminium-Hinterbau. In unserem Test in BIKE 2/16 wurden vor allem die guten Klettereigenschaften betont. Insgesamt wird es fünf Modelle geben, die Preise reichen von 1499 Euro für das Aluminium-Einsteiger-Bike bis zu 3399 Euro für das Cube Stereo 120 HPC SL mit kompletter Shimano-XT-Ausstattung und Fox-Kashima-Fahrwerk.
In der Federwegsklasse um 140 Millimeter stellt Cube den Kunden weiterhin vor die Wahl der Laufradgöße. Es gibt 27,5er-Bikes in Alu oder Carbon mit 150-mm-Federgabeln und eine 29er-Varariante, die allerdings nur in Carbon und mit 140 Millimetern Federweg an Front und Heck. Fahrer mit der Vorliebe für verspielte Trail-Abfahrten sollten zu den kleineren Laufrädern greifen. Die 29er-Bikes bieten etwas mehr Sicherheit und Vorteile beim Überrollen von Hindernissen im Gelände, sind dafür aber schwerer, was sich auch im Anstieg und beim Komplettgewicht des Bikes bemerkbar macht. Das Cube Stereo 140 HPA mit 27,5 Zoll räumte bei unserem letzten Vergleichstest unter zehn weiteren All Mountains in BIKE 5/16 den BIKE-Tipp für die beste Fachhandelsmarke ab. Die Ausstattung war 2016 genau wie 2017 bereits abfahrtsorientiert. Wer sich für das All Mountain in 27,5 Zoll entscheidet, muss zwischen 2299 Euro und 5999 Euro hinlegen. Die 29er sind wegen des Carbon-Rahmens tendenziell teurer.
Enduro fahren liegt voll im Trend, Cube hält auch 2017 weiterhin zahlreiche Aluminum- und Carbon-Bikes für die Jünger der Abfahrt bereit. Die Modelle liegen zwischen 5999 und 2399 Euro. Top: Selbst das günstigste Bike verfügt bereits über eine Teleskopstütze. In unserem Enduro-Test für die Ausgabe BIKE 8/16 konnten wir das Cube Stereo C:68 Action Team von 2016 fahren. Bergab sorgten die 170 Millimeter Federweg an der Gabel und die hohe Front für viel Sicherheit. Wer eine sportlichere Position auf dem Bike wünscht, sollte allerdings den Lenker mit teilweise bis zu 35 Millimeter Rize gegen einen flacheren tauschen. Die Geometrie bleibt 2017 unverändert und das Action-Team-Modell weiterhin das Topmodell der Enduro-Gattung von Cube.