Henri Lesewitz
· 08.02.2017
Schon wieder: verblüfftes Stehenbleiben. Minutenlanges Bestarren. Dann: "Ähm, mal ’ne Frage: Was genau bringt das denn mit dieser Rahmenform?" Das extravagante Look 989 im Test.
Das Look 989, das wird rasch klar, fasziniert und erstaunt nahezu jeden. Kein Wunder: Kein anderes Bike lässt die Bauteile derart formvollendet ineinanderfließen. Die Stütze wächst direkt aus dem keck geschwungenen Sitzrohr heraus. Der Vorbau ist die direkte, windschnittige Verlängerung des Oberrohrs. Ein Kunstwerk von einem Mountainbike. Was genau das bringt? Bewundernde Blicke. Das Gefühl von Exklusivität. Und sonst? Um dem Look seinen wahren Charakter zu entlocken, haben wir es an den Start des 4-Islands-Rennens in Kroatien geschoben. Vier Etappen in krassem Gelände. Steilanstiege, verblockte Trails, Vollgaspassagen. Der perfekte Mix.
Die Kompromisse, die man mit dem 989 eingeht, offenbaren sich entsprechend schnell: Die Sitzhöhe ist unversenkbar, was in steilen Downhills Mut und Können erfordert. Doch, was für Marathon-Fahrer ein größeres Manko ist: Der Rahmen bietet nur Platz für einen Flaschenhalter. Das macht den Einsatz eines Trinkrucksacks nötig. Die Liste der Pro-Argumente ist dennoch lang: Der steife Rahmen lässt keine Tretenergie verpuffen. Das 989 sprintet leichtfüßig über die Trails und lässt sich souverän die Anstiege hinauftreiben. Auffällig: der Sitzkomfort. Die E-Post-Stütze mit integrierten Elastomeren filtert merklich Stöße und wird dabei von den filigranen Sitzstreben unterstützt. Fazit: ein kompromissloses Race-Bike mit Wow-Optik.