Cannondale F29

Stefan Loibl

 · 14.01.2014

Cannondale F29Foto: Daniel Simon
Cannondale F29

Test-Duell: Cannondale F29 Carbon Team gegen Cannondale F29 Carbon 3

Erst nach dem großen Wiegen im BIKE-Labor zeichneten sich die Gewichtsklassen der beiden F29er ab: Worldcup-Schwergewicht vs. Wald-und-Wiesen-Sportler. Dieselbe Optik, aber Welten auseinander. Was auf den ersten Blick gar nicht so auffällt, machen die 1,8 Kilo Gewichtsunterschied dann deutlich. Auf der einen Seite: wieselflinke Beschleunigung mit wenigen Pedal­tritten, blitzschnelles Gabelblockieren vom Lenker aus und elf knackige Gänge – eine Offenbarung auf der verwinkelten CC-Runde in Neustadt. Auf der anderen Seite: geringere Dämpfung durch die günstigen Performance-Pneus, weniger knackige Schaltbefehle und schwachbrüstige Bremsen (Magura MT2). Nicht falsch verstehen: Auf der günstigen Team-Replika kriecht man nicht zwangsläufig im Schneckentempo über den Trail. Aber das Hinterrad der Team-Ausführung wird man mit dem 10,5-Kilo-Hardtail nicht halten. Zu souverän schluckt dort die teure Lefty-Gabel selbst kleinste Unebenheiten, zu sicher steuert man das F29 Team über Absätze und durch Anliegerkurven. Obwohl beide Bikes über einen Zentimeter weniger Federweg (90 mm) verfügen als die Mitbewerber, kennzeichnet beide eine relativ hohe Front. Die kommt durch die Einbauhöhe der Lefty-Gabel zustande und lässt wenig Sattelüberhöhung zu. Zusammen mit dem niedrigen Tretlager verschlingt das F29 den Fahrer dafür inmitten der großen Laufräder. Ein Pluspunkt, der speziell in technischen, steilen Passagen zusammen mit dem 700er-Lenker viel Sicherheit vermittelt. Um den K.o. in der ersten Runde zu verhindern, müsste man an der Team-Replika bessere Reifen mit Latex-Milch aufziehen.


Fazit Aufsteigen, antreten und im Worldcup-Modus über die Trails hecheln: Die Team-Version des F29 lechzt so kompromisslos nach Speed wie kein anderes Race-Bike im Testfeld. Damit sich derselbe Aha-Effekt mit der Team Replika einstellt, muss man an der Gewichtsschraube drehen – die Anlagen dafür sind vorhanden.

  Cannondale F29 Carbon 3 2014Foto: Daniel Simon
Cannondale F29 Carbon 3 2014


Cannondale F29 Carbon Team


PLUS Lefty-Gabel, steife Carbon-Laufräder, leichtestes 29er im Testfeld, viel Komfort
MINUS Hohes Cockpit (aufgrund der Lefty), teuer

  Steif, aber gleichzeitig komfortabel:  9,07 mm Flex kommen am Hintern des Fahrers an. Neben den Sitzstreben hat die Sattelstütze dabei den größten Einfluss.Foto: Daniel Simon
Steif, aber gleichzeitig komfortabel: 9,07 mm Flex kommen am Hintern des Fahrers an. Neben den Sitzstreben hat die Sattelstütze dabei den größten Einfluss.


Cannondale F29 Carbon 3


PLUS Optisch wie die Team-Version, Lefty-Gabel
MINUS Schwere Laufräder, günstige Reifen-Gummimischung, schwache Bremsleistung, Schaltungs-Mix

  Eine Klasse für sich: Bei beiden Bikes überzeugt der 90-mm-Hub der Lefty. Spricht super-sensibel an und leitet jede Lenkbewegung präzise ans Vorderrad.Foto: Daniel Simon
Eine Klasse für sich: Bei beiden Bikes überzeugt der 90-mm-Hub der Lefty. Spricht super-sensibel an und leitet jede Lenkbewegung präzise ans Vorderrad.

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