BIKE Magazin
· 21.11.2010
Die überschaubare Experimentierfreude in Sachen Tuning kostet das Bulls einen Podiumsplatz – vom neutralen Fahreindruck her hätte das Bike auf jeden Fall das Zeug dazu.
Bis auf die superleichte German:A.-Gabel könnte Karl Platts Sieger-Bike genauso auf der Craft BIKE Transalp oder dem Grand Raid Cristalp am Start gestanden haben. Die Kombination aus superlanger Kettenstrebe (452 mm), 69,3er-Lenk- und 71,6er-Sitzwinkel verleiht dem Bulls ein überdurchschnittlich gutes Handling. Trotz schmalem 600er-Lenker zählte das Bike zu den laufruhigsten im Testfeld. Mit der kompletten, nagelneuen XTR-Gruppe hatten die Entwickler um Gerrit Gaastra zwar ein spezielles Ass im Ärmel, allerdings sind die japanischen Edel-Parts kein individueller Tuning-Knaller.
Bleibt man beim sicheren und souveränen Handling, so haben die 2,25er-Rocket-Ron-Reifen von Schwalbe sicher großen Anteil daran. Der 1209-Gramm-Rahmen zählt in Sachen Steifigkeit zur Spitze, die Kilo-1.0-Gabel setzt sogar die Benchmark in Sachen Leichtbau. Gerade bei sehr kleinen Schlägen und Unebenheiten spricht die Parallelogramm-Gabel supersensibel an. Bedenkt man das halbe Kilo Ersparnis zu einer Reba, dann funkeln die Augen von Racern. Abgesehen von der 1220-Gramm-Forke und dem Carbon-Sattel von Fizik sucht man am Bulls aber vergeblich nach aufgepimpten Detaillösungen – schade.
Fazit: Die überschaubare Experimentierfreude in Sachen Tuning kostet das Bulls einen Podiumsplatz – vom neutralen Fahreindruck her hätte das Bike auf jeden Fall das Zeug dazu.
Web: www.bulls.de