Peter Nilges
· 11.12.2019
Hardtails sind immer noch die meistverkauften Bikes, auch wenn der Trend ab einem bestimmten Preis klar in Richtung Fully geht.
PREIS Gute Modelle ab 1000 €
GEWICHT 8 bis 11,5 Kilo (o. Pedale)
FEDERWEG 100 mm
EINSATZBEREICH Touren auf Asphalt, Schotter und leichten Trails, Marathons oder Cross-Country-Rennen
Nicht nur Einsteiger profitieren von geringem Gewicht, niedrigem Preis und einfacher Wartung. Auch Racer schätzen, dass hinten nichts nachgibt oder wippt, wenn man in die Pedale tritt. Zudem sind die Bikes durch die fehlende Hinterbaulagerung weniger anfällig. Die Entwickler von Race-Hardtails tüfteln mit Carbon und trimmen die Rahmen auf minimales Gewicht bei maximaler Steifigkeit. Die edelsten Komponenten werden im Kampf um jedes Gramm weniger verbaut. Deshalb findet man in dieser spartanischen Kategorie auch sehr teure Bikes mit Gewichten ab acht Kilo. Auch mit Federweg wird gegeizt: 100 Millimeter an der Gabel sind die Regel. Das sind also keine Bikes für grobe Trails. Daran ändert auch die Nische der Trail-Hardtails mit längerhubigen Gabeln nur wenig.
2019 ist das Black Adder besser als je zuvor. Der steife, voluminöse Rahmen in Kombination mit der Komfortstütze macht das 9-Kilo-Bike zum Kletterkönig. Bei der Entwicklung des neuen Rahmens redeten die Fahrer des Team Bulls früh mit, und das Geometrie-Update zahlt sich im Handling aus. Ein längerer Reach, der 69,5-Grad-Lenkwinkel und das breite Cockpit mit kurzem Vorbau sind hier entscheidende Faktoren. Hohe Lenkpräzision, direkter Antritt, angenehm steif – der Vortrieb beeindruckte die Testfahrer. Das Black Adder lässt sich zielsicher und unaufgeregt steuern. Für verwinkelte Strecken könnte es zwar wendiger sein, für einen Marathon ist es perfekt. Den 2,1 Zoll breite Schwalbe Thunder Burt Evo Liteskin (nicht tubeless-geeignet, geringer Pannenschutz, geringe Traktion) schätzten die Tester weniger.
Preis 3999 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 8,65 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 100 mm
Getestet in BIKE 1/19
BIKE-Urteil sehr gut
Das Zusammenspiel aus progressiver Geometrie und Lefty-Gabel machte das F-Si bergab unschlagbar. Damit sicherte sich das Bike den Sieg im Race-Hardtail-Vergleichstest. So sensibel und direkt wie die Ocho funktioniert derzeit keine andere Federgabel in dieser Klasse. Sie steuert äußerst fein an und lenkt den eher weichen Rahmen auf Ideallinie durch technische Passagen. Für zusätzliche Sicherheit bergab sorgt der flache Lenkwinkel von 68,5 Grad. Für einen Testsieg müssen aber auch die Klettereigenschaften stimmen: Die sportliche Sitzposition gefiel den Testfahrern auf Anhieb. Ihre Einschätzung: "Es fühlt sich schnell an." Mit 1280 Gramm Rahmengewicht ist es nicht das leichteste Bike im Test, doch mit seinen rundum überzeugenden Fahreigenschaften hat es sich den Sieg verdient.
Preis 4999 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 9,83 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 99 mm
Getestet in BIKE 1/19
BIKE-Urteil sehr gut
Preis-Leistungsknaller mit Weltmeistergenen: Auf einem Canyon Exceed wurde Alban Lakata 2015 und 2017 Marathon-Weltmeister. Neben Albans Rennmaschine mit dem leichteren, etwas steiferen CF-SLX-Rahmen, bietet Canyon auch die getestete Exceed-Variante mit dem CF-SL-Rahmen an. Der wiegt rund 250 Gramm mehr und war im Labortest etwas weniger steif. Beim Biken war dieser Unterschied allerdings nicht zu spüren. Kurzum: Das Exceed CF SL ist eine sehr gute Kopie eines Weltmeister-Bikes. Der attraktive Preis zwingt nicht zu allzu großen Kompromissen. Die Aluminiumsattelstütze verliert zwar den Komfort-Contest gegen die zweigeteilte Carbon-Stütze des teureren Modells, doch auch hier sind gute Komponenten verbaut, und das Gewicht stimmt: da gibt es wenig zu mäkeln.
Preis 2299 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 10,38 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 100 mm
Getestet in BIKE 5/18
BIKE-Urteil sehr gut
Versender Radon definiert mit dem Jealous, was man Bikern für nur 1300 Euro alles bieten kann. Im aktuellen Test der Hardtails in der günstigen Kategorie konnte es die Tester sowohl bergauf als auch bergab überzeugen und sich den Testsieg sichern. Die für diese Preisklasse hochwertige Ausstattung begeisterte die Testcrew schon auf dem Papier. Sie bestand schließlich souverän den Praxistest: Die vom Lenker aus blockierbare Gabel (Rockshox Judy) spricht im Gelände gut an, die leicht rollende Reifen-Kombi Schwalbe Racing Ray/Ralph beschleunigt auf leichten Crossmax-Laufrädern von Mavic gut, und die ebenfalls gut dosierbaren Magura-Bremsen verzögern sicher. Bergab vermittelt das tiefe Tretlager eine spielerische Sicherheit bei guter Spurtreue. Kurzum: Das Jealous ist ein rundum gelungenes Hardtail mit großem Einsatzbereich.
Preis 1299 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 11,96 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 101 mm
Getestet in BIKE 4/19
BIKE-Urteil gut
Im Duell zweier hochklassiger Uphill-Asketen im Novemberheft hatte das Razorblade gegen das Centurion Backfire Carbon 4000 knapp die Nase vorn. Den Sieg des Simplons machten die kleinen Unterschiede aus: Allen voran gehört der Rahmen der Rasierklinge mit nur 889 Gramm zu den leichtesten am Markt. Die Front ist vergleichsweise tief, die Sitzposition fällt selbst für ein Racebike recht sportlich aus. Im Uphill fühlte es sich ungewöhnlich direkt und spritzig an. Seine kurzen Kettenstreben machen das Bike wendig. Bergab agierte es als heißblütiges Rennpferd dagegen leicht nervös und musste vom Fahrer im Zaum gehalten werden. Die routinierten Testfahrer werteten dies jedoch nicht als Mangel, sondern beschrieben es als typische Charakteristik eines sehr schnellen Racebikes.
Preis 6904 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 8,55 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 101 mm
Getestet in BIKE 11/18
BIKE-Urteil super
Den Testsieg konnte das Chisel Comp dem Radon Jealous im Test der günstigen Alu-Hardtails nicht streitig machen. Platz 2 und den Tipp für das beste Fachhandels-Bike im Test heimste das Specialized aber ein, weil es sich auf dem Testparcours zum Liebling der Testfahrer mauserte. Schon die Optik des Rahmens wusste zu gefallen, die Verarbeitung mit feinen Verbindungen statt plumpen Schweißraupen machte Eindruck. Bei den Testfahrten ließ sich das Bike auf Anhieb sportlich vorantreiben. Die filigrane Sattelstütze und voluminöse 2,3-Zoll-Reifen boten Komfort und filterten die Unebenheiten spürbar heraus. Vor allem bergab machte das Chisel den Testern eine Menge Spaß, weil es sich mit seinem breitem Cockpit verspielt von einer Kurve in die nächste legen ließ.
Preis 1549 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 11,89 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 104 mm
Getestet in BIKE 4/19
BIKE-Urteil gut
Diesen Artikel finden Sie in BIKE 4/2019 im Special "Die 37 besten Bikes 2019". Die gesamte Digital-Ausgabe können Sie in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Print-Ausgabe im DK-Shop nachbestellen – solange der Vorrat reicht: