Tobias Ziganek
· 02.03.2022
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Propain präsentiert sein erstes Dirtbike. Für wen ist das Trickshot gedacht und was ist besonders daran? Ein Überblick und fünf Fragen an Konstrukteur Robert Krauss.
Für viele hat ein Dirtbike in der Produktpalette von Propain noch gefehlt. Für 1499 Euro kann man jetzt das 10,8 Kilo leichte Trickshot bei Propain bestellen. Preislich liegt das Alu-Bike damit auf dem Niveau des Konkurrenz-Modells Canyon Stitched 360 Pro.
Das Propain Trickshot hat allerdings einen Gewichtsvorteil: Es ist 750 Gramm leichter als das Canyon Stitched 360 Pro und 300 Gramm leichter als das YT Dirt Love. Das Rahmenkit gibt's für 599 Euro. Der Kunde kann bei der Rahmenfarben zwischen "Safari" und "Venomblack" wählen.
Es wird zwei Größen vom Propain Trickshot geben: Während der Reach beim S/M bei 400 Millimetern liegt, wächst der Reach bei der Rahmengröße L/XL um 25 Millimeter.
Die Propain-Ingenieure haben in ihr Dirtbike zwei spezielle Features integriert: Gewinde im Steuerrohr erlauben es, einen Gyro-Mount integrieren. Ein Gyro ist ein Bremssystem aus dem BMX-Sport, das dem Fahrer erlaubt, beliebig viele Male den Lenker kreiseln zu lassen, ohne dass sich die Bremsleitungen dabei verdrehen.
Hierfür muss man nachträglich ein Gyro-System kaufen. Für ein komplettes Gyro-Set mit Bremshebel und Bremssattel zahlt man etwa 150 Euro bis 230 Euro. Als weiteres Feature haben die Propain-Konstrukteure verstellbare Ausfallenden eingebaut. Durch diese kann man die Kette spannen.
Die Ausstattung ist vergleichbar mit dem Konkurrenz-Modell von Canyon. Als Gabel bekommt man eine Marzocchi Bomber DJ mit 100 Millimetern. Um die Laufräder hat sich Newmen gekümmert und extra 26-Zoll-Räder entwickelt. Am Cockpit sind die gewohnten Sixpack-Komponenten verbaut, verzögert wird mit der Vierkolbenbremse Sram Guide T.
Der Preis des Trickshot ist nicht unhappig. Schade: Es gibt kein günstiges Modell, wie beispielsweise beim Canyon. Für die junge Zielgruppe sind Dirtbikes wie das Canyon Stitched 360 für 1099 Euro oder das RoseThe Bruce 1* für 979 Euro günstigere Alternativen.
FREERIDE: Manche behaupten, Dirtbikes seien tot. Warum habt Ihr dennoch beschlossen, ein Dirtbike zu bauen?
Robert Krauss: Wir wollten schon lange ein Dirtbike auf den Markt bringen. Doch durch andere Projekte und Entwicklungen wurde es immer zurückgestellt. Wir hatten zwar mal ein Hardtail, doch das war eher für den Fourcross-Bereich geeignet. Deswegen wollten diesmal ein Dirt- und Pumptrack-Bike bauen. Für uns als Gravity-Bike-Marke schon längst überfällig.
Pumptracks boomen, die Nachfrage an robusten Spaß-Bikes steigt. Für wen ist das Trickshot, welchen Einsatzbereich kann es am besten?
Generell ist das Bike für Dirtbiker ausgelegt, aber auch der Pumptrack-Aspekt wurde berücksichtigt. Deswegen gibt es zwei unterschiedliche Größen. Denn das größere Bike ist angenehmer zum Racen und das kleinere besser zum Tricksen.
Wie habt Ihr Euch bei der Entwicklung beeinflussen lassen, und von wem?
Wir haben viele Dirt-Fahrer hier bei Propain, die ihren Input gegeben haben. Sonst arbeiteten wir mit Fahrern wie Phil Atwill und Clemens Kaudela und berücksichtigten deren Feedback.
Es gibt nur ein teures Modell. Kommt noch eine günstige Alternative?
Erstmal nicht. Wir wollten ein Bike anbieten, dass mit Top-Komponenten ausgestattet ist. Somit muss niemand im Nachhinein noch etwas daran ändern. Sollte die Nachfrage steigen, werden wir über ein günstiges Modell nachdenken.
Werden für den Gyro-Mount passende Adapter mitgeliefert oder muss man sie selbst bestellen?
Nein, die Teile muss man sich selbst besorgen. Es sind aber Standardteile, die man in jedem BMX-Shop bekommt.
Verpflichtet Ihr für Euer neues Dirtbike auch noch passende Profis?
Wir haben kürzlich die Ruso-Brüder unter Vertrag genommen. Sie werden mit dem Trickshot Videos und Fotos produzieren. Auch in die FMB World Tour wollen wir einsteigen. Vielleicht können wir schon dieses Jahr einen Fahrer dafür unter Vertrag nehmen.