Ludwig Döhl
, Stefan Loibl
· 22.06.2021
High-Pivot-Hinterbaudesign, Umlenkrolle und versteckter Dämpfer: Das neue Cannondale Jekyll geht neue Wege. Doch der Abfahrts-Boost macht das Enduro-Bike für 2022 auch schwerer.
Lässt man die letzten zwei Jahrzehnte der MTB-Entwicklung Revue passieren, war das Cannondale Jekyll eines der prägendsten Modelle der Mountainbike-Geschichte. Die Federwegs- und Geometrieverstellung, die von den US-Amerikanern bereits mit dem ersten Jekyll im Jahr 2000 präsentiert wurde, haben zahlreiche Hersteller kopiert und so das Biken zum damaligen Zeitpunkt förmlich revolutioniert.
Hier gibt's einen ersten BIKE-Test des Cannondale Jekyll 2022 im Video.
21 Jahre später haben die Entwickler andere Wege gefunden, gute Downhill-Fahreigenschaften mit guten Fähigkeiten im Anstieg zu kombinieren. Geometrieverstellungen wie die U-Turn-Gabeln von Rockshox oder die Bionicon-Fahrwerksverstellung sind derzeit nicht mehr angesagt. Es geht vielmehr darum, die Hinterbaufunktion für immer technischere Trails und höhere Geschwindigkeiten zu optimieren. Als erster großer Hersteller verbaut Cannondale zu diesem Zweck eine zusätzliche Umlenkrolle für die Kette – ein sogenanntes High-Pivot-Hinterbaudesign. Wie beim Enduro-Bike Kavenz VHP 16 soll der hohe Drehpunkt in Kombination mit der Umlenkrolle (Idler-Pulley) die Antriebseinflüsse beim Pedalieren, aber vor allem auch den Pedalrückschlag im Downhill minimieren. Gleichzeitig ermöglicht dieses System einen extrem hohen Hauptdrehpunkt der Hinterbauschwinge. Beim Einfedern des Hinterbaus vergrößert sich so der Abstand zwischen Tretlager und Hinterradachse, was dazu führt, dass das Hinterrad weniger am Hindernis hängen bleibt und die Fahrt gen Tal nicht abgebremst wird.
Das Design mit dem im geteilten Unterrohr versteckten Dämpfer hat Cannondale mit Prototypen in den vergangenen Jahren im Downhill-Worldcup erprobt. Es sorgt für einen extrem tiefen Schwerpunkt des Bikes.
Vorerst wird es vom neuen Jekyll zwei Modelle geben. Beide mit demselben Carbon-Rahmen, 29-Zoll-Laufrädern und 170-Millimeter-Federgabel sowie 165 Millimeter Federweg am Heck. Das Rahmengewicht soll laut Cannondale bei 4195 Gramm liegen, inklusive Dämpfer, Steckachse, Umlenkrolle und Rahmenschutz. Der nackte Rahmen bringt 3350 Gramm auf die Waage.
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