FREERIDE Magazin
· 11.09.2014
Das „R.G1“ ist laut Katalog das „abfahrtsorientierte Big Bike“ im Programm von Rotwild, das auch gut pedalierbar sein soll. Eigentlich wollten wir das Modell in der Evo-Ausstattung mit der Fox „36 Float RC2 Fit“ testen.
Aber zum Test stand nur das einfacher ausgestattete Pro mit der "36 Float R" zur Verfügung. Der leichte und hochwertig verarbeitete Rahmen hält das Gesamtgewicht des Bikes auf 15 Kilo. Die Geo mit steilem Sitzwinkel und moderat langem Oberrohr pedaliert sich gut bergauf. Damit sind auch Touren mit richtig viel Höhenmetern kein Problem. Eine Gabelabsenkungen haben wir nicht vermisst. Der Hinterbau wird mit umgelegtem Plattformhebel am Dämpfer komplett ruhig gestellt.
Im Bergabmodus gefiel uns die Geometrie des Rotwild super. Der nicht zu flache 66er-Lenkwinkel und die kurzen Kettenstreben machen das Bike handlich. Durch den tiefen Schwerpunkt und das satte Heck liegt es aber trotzdem sicher. Eine gute Mischung, die in Richtung des "Enduro Evo" tendiert. Schwachpunkt des "R.G1" ist ganz klar die Gabel. Die einfache Dämpfung der R-Version kann nicht ansatzweise mit dem sehr potenten Heck mithalten. Während der "Float X" hinten alles schluckt und sehr gute Bodenhaftung liefert, ist die Gabel bei schnellen Schlägen entweder störrisch, oder sie taucht beim Anbremsen und in Kompressionen zu schnell durch den mittleren Federweg. Eine gute Balance zum Heck haben wir nicht hin bekommen. Das ist schade, denn ansonsten hat Rotwild alles richtig gemacht bei diesem sehr breit einsetzbaren Allrounder. Der im Vorserienrad verbaute zu schmale Lenker wird in der Serie sinnvolle 780 Millimeter breit sein – kürzen kann man immer noch.
Fazit: Das Rotwild gehört mit seiner guten Geo, dem tollen Handling und dem satten Heck eigentlich zu unseren Favoriten. Mit super Bremsen, breiter Übersetzung und richtig gute Teleskopstütze sinnvoll ausgestattet. Die schwache Gabel verhindert eine 10.
Dieser Test ist in der FREERIDE-Ausgabe 2/2014 erschienen.
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