FreshiesAuf diese Bikes könnt ihr euch freuen!

Dimitri Lehner

 · 27.01.2021

Freshies: Auf diese Bikes könnt ihr euch freuen!
Freshies: Auf diese Bikes könnt ihr euch freuen!

Auch 2021 füttert uns die Bike-Industrie mit Leckerlies: Downhiller, Enduros, Trailbikes und ein neues Konzept.... Wir stellen hier ein paar von den Neuen vor.

Mondraker Summum

Das Bike-Label aus Alicante bringt seinen World­cup-Downhiller 2021 auch in Alu auf den Markt. Drei Modelle bieten die Spanier an, in 27,5 Zoll, 29 und als Mix-Variante (Mullet). Das Bike soll die gleichen Gene besitzen wie der blitzschnelle Carbon-Bolide von Team-Fahrer Laurie Greenland – und natürlich die Mondraker-spezifische Fast-Forward-Geometrie.

Preise: ab 4199 Euro

  Mondraker Summum
Mondraker Summum

Rocky Mountain Altitude

Nachdem die Kanadier das Slayer zum Freerider aufgebohrt haben, kriegt jetzt das Altitude einen Ego-Boost. Das Enduro wurde noch geländegängiger konstruiert. „Ein Bike, mit dem man EWS-Rennen gewinnen kann“, sagt Enduro-Profi Jesse Melamed – und gewann prompt in Zermatt. Federweg: 170/160 mm. In Medium gibt’s das Bike entweder mit 29er-Laufrädern oder in 27,5 Zoll. Kettenstreben und Lenkwinkel lassen sich variieren. Der Reach fällt in Medium (27,5) gemäßigt aus (455 mm).

Die Gewichte sind eher üppig (ab 14,3 kg), der Preis ohnehin (4000–11500 Euro).

  Rocky Mountain Altitude
Rocky Mountain Altitude

Giant Trance X 29

Uns gefiel das Trance in unserem letzten FREE­RIDE-Test ganz besonders, weil spritzig, leicht und verspielt, eben so, wie wir uns ein Trailbike wünschen. „In der tiefen Geo-Einstellung mutiert das Trance fast zu einem Enduro“, sagt Giant-Mann Marc Kessing über das neue 29er. Damit meint er einen Flipchip. Mit ihm lässt sich der Lenkwinkel für mehr Laufruhe abflachen (65,5°). Auch der Federweg wurde größer: 150 vorne, 135 hinten.

Gibt’s in Carbon und Alu, Preis ab 2499 bis 7999 Euro.

In FREERIDE 1/2021 lassen wir das Giant im Duell gegen das neue Specialized Stumpjumper antreten.

  Giant Trance X 29
Giant Trance X 29

Erfolgs-Enduro: Alutech Fanes

Das Fanes machte vor Jahren mächtig Eindruck auf uns und heimste mit seiner ausgewogenen Geometrie und der gelungenen Kinematik manchen Testsieg ein. Jetzt stellt die Bike-Schmiede aus Schleswig-Holstein sein Erfolgs-Enduro auf große Laufräder und verpasst dem Rahmen eine neue Formensprache. Sprich: geschwungen, wo es zuvor gerade war, kantig, wo es zuvor rund war. Das Enduro mit Alu-Hauptrahmen und Carbon-Heck sieht martialisch aus, denn das ist modern. Auch an der Geo wurde getweakt, damit das Rad trotz großer Walzen weiterhin verspielt und wendig bleibt. Die Fakten: 64er-Lenkwinkel, 75er-Sitzwinkel, 440er-Reach (in M).

Preis: ab 3899 Euro. Info: alutech-cycles.com

  Alutech Fanes
Alutech Fanes

BLICK IN DIE ZUKUNFT

Alutech Armageddon

Wow, ist die Kiste lang! Und flach. Was hat sich Alutech-Konstrukteur Jürgen Schlender da nur gedacht? Vorab: Das Armageddon ist eine Geometriestudie nach dem Motto: ausprobieren, statt spekulieren. Denn auf Pinkbike wurde ein ähnliches Bike, namens Grim Donut hoch und runter diskutiert. Doch eben nicht gebaut. Daher konnte die Internet-Community nur mutmaßen.

Alutech reagierte schnell, packte eigene Ideen ins Bike und schweißte die Kiste zusammen. Das Armageddon (57er-Lenkwinkel, 81er-Sitzwinkel, 500er-Reach Gr. M, 427–440er-Kettenstreben) könnte das Enduro der Zukunft sein. Oder auch nicht. Die Zeit wird’s zeigen, schließlich haben wir bei 800er-Lenkern anfangs auch die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Konstrukteur Schlender: „Wir dachten selbst, die Karre würde sich kippelig lenken, schlecht kurven und übel klettern. Doch es war ganz anders!“ Das ist spannend, oder?

„Man muss es ausprobieren!“ Interview mit Konstrukteur Jürgen Schlender, Alutech-Bikes

Ein Enduro mit einem 59er-Lenkwinkel. Ist das Dein Ernst, Jürgen?

Natürlich ist das extrem. Doch wer nicht ausprobiert, der findet nix heraus. Fakt ist auch, dass man sich an gewisse Dinge erst gewöhnen sollte, bevor man sie verteufelt. Ich traf vor vielen Jahren Profi-Biker Andrew Shandro in Winterberg und bat ihn, meinen Downhiller auszuprobieren. Der hatte einen 62,5er-Lenkwinkel und Andrew meinte: unfahrbar. Heute wissen wir, dass es anders gekommen ist. Mit den ersten 29ern war es ähnlich. Kurzum: Manchmal muss man geschubst werden und über den Tellerrand schauen.

Also könnte das Armageddon mit der radikalen Geo doch das Enduro der Zukunft sein?

Das Rad ist für den Jedermann-Biker sicher eine Nummer zu extrem. Doch ich war überrascht, ja alle, die das Bike testeten, waren überrascht, wie viel Spaß es doch macht.

Nicht für jedermann, für wen dann?

Du musst ein erfahrener Biker sein. Ohne fortgeschrittene, aktive Fahrtechnik macht das Armageddon keinen Spaß.

Dein Bike wurde von der Geometriestudie Grim Donut auf Pinkbike inspiriert.

Richtig. Dort wurde wild spekuliert, und wir von Alutech haben ein ähnliches Bike gleich gebaut – sogar mit noch extremeren Winkeln.

Wir sind der Meinung, dass die Enduro-Geometrien ziemlich ausgereift sind. Nein?

Will man meinen. Vor drei Jahren hatte mein 29er-Enduro Tofane einen 64er-Lenkwinkel, und die Mitbewerber haben den Kopf geschüttelt, als ich meinte, dass sich in 2–3 Jahren solche Lenkwinkel durchsetzen würden. Es hat nicht mal ein Jahr gedauert. Doch es stimmt: Anfangs waren die Kunden überfordert. Das braucht Gewöhnung.

Noch mal: Ist das die Geo der Zukunft?

Nein, dazu ist es zu speziell. Doch im Enduro-Rennsport mag so ein Bike auf der entsprechenden Strecke schneller sein.

Wird das Armageddon in Serie gehen?

Wenn eine ausreichende Stückzahl zusammenkommt, warum nicht. Kurzum: je nach Käuferinteresse.

  Konstrukteur Jürgen Schlender, Alutech-Bikes
Konstrukteur Jürgen Schlender, Alutech-Bikes
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