Christoph Listmann
· 28.07.2014
Seit 50 Jahren werden bei KTM in Mattighofen, Österreich, Fahrräder gebaut. Dass in 2015 mit Fatbikes, E-Antrieb und Getriebe-Bikes auch die letzte Nische gefüllt wird, hätte sich der Gründer wohl nie träumen lassen.
KTM steht für Made in Austria und das schon seit 50 Jahren. In Mattighofen werden die Bikes entwickelt, lackiert, eingespeicht und montiert (hergestellt teilweise natürlich in Fernost). 40 Millionen Fahrräder sind über die Jahre entstanden, man behauptet sich erfolgreich gegen Niedriglohn-Länder. Nach wie vor hat KTM eine starke Identifikation mit Rennsport. KTM ist traditionell Race-affin und hat früh einen Platz in der E-Bike-Nische besetzt. Heute bieten die Österreicher 50 Modelle mit E-Unterstützung, das erste wurde übrigens schon 1994 für den ÖAMTC gebaut.
Fatrat heißt das Fatbike mit Alu-Rahmen und RockShox-Bluto-Federgabel. Es besitzt Steckachsen, 26 Zoll-Räder und hält sich optisch dezent zurück – sofern das bei diesem Ungetüm überhaupt geht. 2 x 10 Schaltung. Ca. 2000 Euro teuer, 19 Kilo schwer.
Wintersport-Regionen fragen explizit nach dem Macina Freeze, das ist ein Fatbike mit Bosch-Antrieb. KTM-Entwickler Thomas Pressl sagt: „Wir erwarten uns von diesem Bike einiges". MIt seinen Fähigkeiten könnte es tatsächlich ideal für die langen Winter in den Alpen sein, in jedem Fall eine Fun-Maschine, die man im Schnee mal ausprobieren muss. 3299 Euro, 23,8 Kilo.
Das Hardtail Ultra Pinion setzt - wie der Name schon sagt - aufs kompakte 18-Gang-Pinion-Getriebe statt auf klassische Kettenschaltung. Die Basis bildet ein Alu-Rahmen mit 29er-Laufrädern, das Bike bietet alle Möglichkeiten für Gepäckträger, Ständer, Schutzbleche oder ähnliches. Ein „No Stress Bike“ mit 13,6 Kilo für 3199 Euro.
Das Myroon wird in puncto Rahmen überarbeitet, und zwar im Umwerferbereich für 1x11-Schaltungen oder den neuen Shimano-Side-Swing-Umwerfer der XTR. Die Zugverlegungen passt KTM entsprechend an, auch fürs elektrische I-CD-Lockout und Di2. 18 verschiedene Modellvarianten sind vom Myroon geplant, je nach Schaltgruppe mit oder ohne Umwerfer und angepasster Zugführung. Das Topmodell mit XTR-1x11-Schaltung wiegt 8,7 Kilo und kostet 4899 Euro.
Beim Scarp, dem 100 Millimeter-Fully greifen die gleichen Rahmen-Änderungen wie beim Myroon. Es gibt ebenfalls 18 Modellvarianten, die Version mit dem hochwertigsten Vollcarbon-Rahmen wird preiswerter (ab 3500 Euro). In der Palette findet man Modelle mit I-CD Fahrwerk von Fox und DI2-Schaltung, die Batterie wird dann in der Sattelstütze versteckt.
Das Lycan ist das klassische All-Mountain-/Touren-Bike von KTM mit 125 Millimeter Federweg. Hier spart ein Carbon-Hinterbau 400 Gramm Gewicht. Den Trend zu immer mehr Federweg nimmt das Lycan LT auf, es zielt in den Enduro-Bereich (160 Millimeter Federweg). Das Bike gibt es schon seit letzter Saison, das Fahrwerk arbeitet nach wie vor mit schwimmendem Dämpfer. Auch als Single-Chainring-Variante erhältlich ohne Umwerfer, ca 13 Kilo schwer.