Edel-FettE-Lom Fatbike im Einzeltest

Uli Stanciu

 · 20.07.2017

Edel-Fett: E-Lom Fatbike im EinzeltestFoto: Uli Stanciu
Edel-Fett: E-Lom Fatbike im Einzeltest

Naturbursche im Samtanzug: Fatbike mit Fünf-Zoll-Walzen, edlem Titanrahmen, 14-Gang- Rohloff-Nabe, ganz neuem E-Lom-Motor und wartungsfreiem, Carbon-verstärktem Zahnriemen.

Ein E-MTB mit mehr Besonderheiten findet man sicher nicht am Markt: Fatbike mit mächtigen Fünf-Zoll-Schluffen, dazu filigraner, edel verarbeiteter, super leichter Titanrahmen – das ist, als käme ein Bergsteiger mit Nagelschuhen im Smoking daher. Dazu brandneuer E-Lom-Motor aus Taiwan/Österreich-Produktion, Rohloff-Nabe mit 14-Gang-Schaltung und Carbon-Zahnriemen. Für die gro­ße Show auf dem Boulevard reicht das allemal. Aber bewährt sich die exotische Kombi auch auf dem Trail?

Man sagt, dass ein Fatbike besonders geeignet sei auf Sand und auf Schnee. Na ja, Sandstrände haben wir in den Bergen nicht, und auf Schnee gibt es sicher bessere Geräte als ein Fatbike. Wo ein Fatbike allerdings wirklich Sinn macht, sind ruppige Trails. Und da macht dieses E-Lom-Bike echt eine gute Figur: Die dicken Pneus bügeln jede Unebenheit platt. Linie gucken? Vergiss es. Fahr einfach drauflos, die Monsterwalzen schlucken alles. Das E-Lom ist – wie die meisten Fat-E-MTBs, ein Hardtail, sprich: Auch bei ganz wenig Luftdruck dämpft hinten nichts. Es federt nur und wippt nach, vor allem bergauf. Das muss man mögen, sonst nervt es.

Dabei ist klar: Ein Fatbike ohne E-Motor ist bergauf eine Tortur. Der Rollwiderstand der dicken Pneus ist so groß, dass es mit Muskelkraft kaum zu treten ist. Deshalb macht ein Fatbike eigentlich nur mit E-Power Sinn. Und die Power ist mit dem E-Lom-Triebwerk, einem Derivat aus Motoren von Golf-Carts, nicht nur stark genug, sondern perfekt dosierbar. Mit zehn Unterstützungsstufen kann man sich jeder Steigung sensibel anpassen. Die Kraft wird per Carbon-Zahnriemen auf die Rohloff-Nabe mit 14 Gängen übertragen. Vorteil: Man kann per Drehgriff mehrere Gänge gleichzeitig schalten – auch im Stand. Aber die Nabe verträgt beim Schalten am Berg nicht das volle Drehmoment von Pedalkraft plus Motor-Power. Also unterbindet eine Zugunterbrechung den Schaltvorgang. Das ist gewöhnungsbedürftig. Man muss vor dem Schalten kurz den Druck vom Pedal nehmen, aber vor der steilen Rampe nach der uneinsehbaren Serpentine steigt man dann eben doch ab.


Fazit Wenn ein Fatbike Sinn macht, dann mit E-Antrieb. Und wenn schon, warum dann nicht mit Stil? Das edle E-Lom wird seine Nische finden.


Antrieb
Motor / Position E-Lom MPF6 / Mitte
Max. Drehmoment 95 Nm
Akku Lithium-Ionen, 504 Wh
Schaltung / Übersetzung Rohloff 14 Gang / Gates Carbon Drive
Display / Größe LCD monochrom / 80x60 mm


Ausstattung
Rahmenmaterial / Größen Titan / 44 / 48 / 52 / 56 cm
Gabel / Dämpfer Rockshox Bluto RL 100 mm
Teleskopstütze Rockshox Reverb Stealth
Bremse / Disc vo / hi Sram Guide RE / 180 / 160 mm
Laufräder DT Swiss BR710, Testrad hat Carbon-Felgen
Reifen Schwalbe Jumbo Jim, 4,8 Zoll


Infos
Gewicht 24 Kilo
Federweg 100 mm
Preis 6590 Euro
Web www.elom-ebikes.com

  Wartungsfrei: der Carbon-verstärkte Zahnriemen am E-Lom mit 14-Gang-Rohloff-Nabe. Foto: Markus Greber
Wartungsfrei: der Carbon-verstärkte Zahnriemen am E-Lom mit 14-Gang-Rohloff-Nabe. 
  Perfekt dosier­bar: Der E-Lom-Motor, entwickelt für Golf-Carts, misst die Pedalkraft 1000 mal pro Minute und hat zehn Unterstützungsstufen.Foto: Markus Greber
Perfekt dosier­bar: Der E-Lom-Motor, entwickelt für Golf-Carts, misst die Pedalkraft 1000 mal pro Minute und hat zehn Unterstützungsstufen.
  E-Lom FatbikeFoto: EMTB Magazin
E-Lom Fatbike
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