Florentin Vesenbeckh
· 26.10.2022
Die sportliche E-Inception-Serie von Stevens umfasst inzwischen Modelle mit Bosch- und Shimano-Motor. Das Enduro ED mit dem Smart-System von Bosch und 750er-Akku haben wir erstmals im Test.
Erste Besonderheit des Stevens E-Inception ED: Die große Batterie ist fest im Carbon-Chassis eingebaut. Das bringt gewisse Einschränkungen, soll dafür aber das Gewicht niedrig halten. Das gelingt leider nur bedingt. Trotz Carbon an Hauptrahmen und Hinterbau checkt das Bike bei satten 25 Kilo ein. Dafür ist die Ausstattung voll Enduro-tauglich. Dicke 38er-Gabel von SR Suntour, massiver Eddy-Current-Hinterreifen mit Supergravity-Karkasse.
Im Gelände zeigt sich das E-Bike sehr ausgewogen und unauffällig. Ruppige Holperpassagen macht es ebenso mit wie kurvige Flow-Abschnitte. Anspruchsvolle Uphills sowieso! Wirklich herausstechen kann das Stevens E-Inception ED im Enduro-Gelände aber nicht. Der Hinterbau arbeitet komfortabel, fühlt sich aber nach weniger Hub an, als die angegebenen 170 Millimeter vermuten lassen. Das Heck liegt nicht so satt wie bei Rocky Mountain, Giant, Radon oder Specialized. Insgesamt sehen wir das Bike eher als fahrstarkes Touren- und All-Mountain-Bike mit viel Reserven denn als rassiges Vollgas-Enduro.
Einen Übersichtsartikel zu allen 7 getesteten E-Enduro Bikes finden Sie hier. Darin besprechen wir unter anderem detailliert die Motoren, die Reichhöhen und die Frage, ob ein Light-E-MTB oder ein klassisches E-Enduro die bessere Wahl ist.
Auch die breiten 2,6er-Reifen zielen eher auf Komfort und Fahrsicherheit als auf super präzise Jagd nach der Ideallinie. Die neue 38er-Durolux Gabel von Suntour ist sehr sensibel und hinterlässt einen guten Eindruck. Im Uphill tut sich das Stevens leicht. Zwar ist die Front recht hoch, trotzdem sitzt man auf dem langen Bike etwas gestreckt. Dazu kommen der lange Radstand und das kräftige Bosch-Aggregat. So zieht das Stevens E-Inception ED selbst schwierige Uphills souverän hinauf.
“Komfortabler Allrounder mit ausgewogenen Fahreigenschaften. Im harten Enduro-Einsatz gibt es rassigere Kandidaten. Bergauf sehr souverän. Achtung: kein Wechsel-Akku.”
PLUS: Stark und spritzig; top Modulation und Ansprechverhalten
MINUS: Mit 750er-Powertube hohes Gesamtgewicht; Klappergeräusche
¹ Die Reichhöhe wurde bei standardisierten Messfahrten an einem Asphaltanstieg mit 12,2 Prozent Steigung ermittelt. Höchste Unterstützungsstufe, 150 Watt Tretleistung des Fahrers, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 90 kg. In Klammern die Höhenmeter im deutlich gedrosselten Notlauf-Modus. Die Durchschnittsgeschwindigkeit bezieht sich auf die Fahrt bei voller Unterstützung.
² Ermittelt an den Prüfständen im EMTB-Testlabor, Gewicht ohne Pedale. Akku-Gewicht ggf. inkl. verschraubtem Cover.
³ Herstellerangabe
⁴ Das Urteil gibt den subjektiven Eindruck der Tester und die Ergebnisse der Reichhöhenmessung und der Labortests wieder. Das EMTB-Urteil ist preisunabhängig. EMTB-Urteile: super (ab 9,0), sehr gut (ab 8,0), gut (ab 7,0), befriedigend (ab 6,0), mit Schwächen (ab 5,0), darunter ungenügend.
⁵ Gemessen mit 36 Zentimeter erhöhtem Hinterrad (Stufe).