Peter Nilges
· 29.09.2017
Mit dem Enduro hat Specialized eine gesamte Bike-Kategorie geprägt. Ab sofort geht das abfahrtsstarke Erfolgsmodell in die neunte Generation. BIKE konnte die neueste Ausbaustufe bereits fahren.
Das Specialized Enduro zählt ohne Zweifel zu einem der populärsten Bikes in der 160-Millimeter-Klasse. Über 18 Jahre hinweg wurde das Modell permanent weiter entwickelt und hat mit dem Ursprungsmodell, das auf 26 Zoll Rädern und mit 109 Millimeter Federweg daher kam, nur noch sehr wenig zu tun. Die mittlerweile neunte Generation des Enduros kommt abfahrtsstärker und detailversessener denn je daher.
Wie bereits bei der 2017er Modellreihe des Enduros hat der Fahrer auch jetzt die Wahl zwischen zwei Laufradgrößen. Entweder 27,5 Zoll mit 170 Millimeter Federweg oder 29 Zoll/6Fattie mit 160 Millimetern an Gabel und Heck. Mit 6Fatttie bezeichnet Specialized 27,5+, was eine Reifenbreite von 2,8 oder 3,0 Zoll in Rahmen und Gabel erlaubt. Dabei kommt das Tretlager im Vergleich zu 29 Zoll etwa sieben Millimeter tiefer.
Von den beiden Laufradoptionen wird es jeweils vier Ausstattungsvarianten geben. 3499 Euro kosten die günstigsten Modelle, während die beiden S-Works-Enduros für 8999 Euro gelistet sind. Der S-Works-Rahmen liegt bei 3499 Euro. Zusätzlich wird es erstmals ein Coil-Modell (Stahlfeder-Gabel und -Dämpfer) in 29 Zoll für 6999 Euro geben, was noch mehr Bergab-Perfomance bieten soll.
Neben einer überarbeiteten Geometrie besitzt das neueste Enduro zudem eine Geometrieverstellung, mit der sich der Lenkwinkel um 0,5 Grad und die Tretlagerhöhe um acht Millimeter verändern lassen. Dabei wird eine Unterlegscheibe entweder vor oder hinter dem Yoke, das den Dämpfer anlegt, positioniert. (Die Verstellmöglichkeit inklusive Yoke passt übrigens auch beim bisherigen Modell und wird in einem Service-Kit zum Nachrüsten angeboten werden). In der flachen Einstellung kommt das 29er Enduro so auf einen Lenkwinkel von 65,5 Grad und das 27,5er Enduro auf einen 65er Lenkwinkel. Die Tretlagerhöhe bewegt sich beim 29er zwischen 346-354 und beim 27,5er zwischen 342,5-350,5 Millimetern. Bei beiden Modellen beträgt die Kettenstrebenlänge 433 Millimeter. Im Vergleich zum Vorgänger wurde zudem der Reach, je nach Rahmengröße, zwischen 15-18 Millimeter vergrößert. In Rahmengröße L beträgt der Reach nun neuerdings üppige 462 bzw. 466 Millimeter (29er oder 27,5er). Für mehr Bewegungsfreiheit fällt das Oberrohr jetzt schlanker aus.
Statt wie bisher mit einem Minitool unterm Oberrohr und einem Kettennieter im Steuerrohr findet bei neuesten SWAT-Generation (Storage, Water, Air, Tools) alles im Steuerrohr seinen Platz. Statt einer Kralle im Steuerrohr der Gabel nutzt Specialized den Raum für ein schnell greifbares Minitool und einen Kettennieter samt Ersatz-Kettenschloss. Das Tool verbirgt sich unter einem schwenkbaren Deckel und fährt durch eine Feder selbstständig heraus.
Ebenfalls komplett neu ist die WU-Post, die in den teuren Modellen serienmäßig verbaut wird. Die neue Teleskop-Stütze besitzt zwar nur 120 Millimeter Hub, neigt beim Herunterfahren aber den Sattel um 14 Grad nach hinten, was zusätzliche Bewegungsfreiheit liefern soll.
Nur bei den günstigsten Einstiegsmodellen mit Alu-Rahmen kommt ein komplettes Rock-Shox-Fahrwerk zum Einsatz. Alle Modelle darüber besitzen zumindest eine Öhlins-Gabel oder ein komplettes Fahrwerk des schwedischen Fahrwerk-Herstellers.
Einige der Modelle des neuen Specialized Enduro sind bereits jetzt schon im Handel verfügbar. Einen ersten Fahrbericht des neuen Specialized Enduro gibt es in BIKE 12/17 ab 3. November am Kiosk.