Orbea Rallon wird zum Wettkampf-Enduro

Adrian Kaether

 · 06.07.2019

Orbea Rallon wird zum Wettkampf-EnduroFoto: Hersteller
Orbea Rallon wird zum Wettkampf-Enduro

Spätestens seit der Vorstellung des neuen Occam wurde heftig spekuliert. Kommt auch ein neues Rallon? Ja und Nein. Mit einer neuen Wippe wird das Rallon für 2020 aber deutlich abfahrtslastiger.

Aus Eins mach Zwei. Seit seiner Neuvorstellung im Jahr 2018 musste das Orbea Rallon zwei Lücken in der Modellpalette der Basken füllen. Es musste All Mountain und Enduro zugleich sein, sich gut pedalieren lassen und stark abfahren. Seit der Vorstellung des neuen All Mountains Occam (hier die Vorstellung mit erstem Fahrbericht) hat sich die Lage für das Rallon jedoch ein wenig entspannt. Ein guter Zeitpunkt also, um dem Drängen des EWS-Teams nachzugeben und das Rallon zu dem zu machen, was es immer hätte werden sollen. Ein waschechtes Wettkampf-Enduro.

Neue Wippe, neue Kinematik, mehr Federweg


Konkret wurden im Vergleich zum 2018er Bike zwar nur drei Bauteile geändert, doch der Charakter des neuen Enduro-Bikes dürfte doch etwas anders ausfallen, als bei seinem Vorgänger. Dank neuer Wippe und neuer Dämpferanlenkung kitzelt das Bike jetzt 160 Millimeter Federweg anstatt wie vorher 150 Millimeter aus dem Heck. Die Kennlinie wurde passend zum Federweg ebenfalls überarbeitet und gerät nun noch etwas progressiver für bessere Sensibilität und mehr Endprogression. So soll sich das neue Rallon bergab noch schneller über die ruppigsten Trails scheuchen lassen.

  Die neue Wippe sieht fast genau so aus wie die alte, haucht dem Hinterbau aber mehr Federweg und eine höhere Progression ein.Foto: Hersteller
Die neue Wippe sieht fast genau so aus wie die alte, haucht dem Hinterbau aber mehr Federweg und eine höhere Progression ein.


Konsequenterweise wurde auch die Gabel geändert, um dem Heck weiterhin Paroli bieten zu können. Deswegen setzt Orbea beim Rallon jetzt auf 170 Millimeter Federweg in der Front, der Lenkwinkel und der Sitzwinkel fallen im Vergleich zum alten Bike jeweils ein halbes Grad flacher aus (jetzt 75 Grad Sitzwinkel und 64,5 oder 65 Grad Lenkwinkel – je nach Flipchip Position). Da der Rahmen sonst gleich bleibt, schrumpft der Reach um vier Millimeter. Eine marginale Änderung die in der Praxis in Kombination mit dem flacheren Sitzwinkel nicht weiter auffallen sollte.

  Lenkwinkel und Sitzwinkel werden dank der längeren Gabel ein halbes Grad flacher (65,5/65 Grad, 75 Grad), der Reach schrumpft leicht auf 451 Millimeter in L.Foto: Hersteller
Lenkwinkel und Sitzwinkel werden dank der längeren Gabel ein halbes Grad flacher (65,5/65 Grad, 75 Grad), der Reach schrumpft leicht auf 451 Millimeter in L.
  Vollgas bergab. Dafür ist das neue Rallon bergab. Kleine Abstriche bergauf werden dafür gerne in Kauf genommen. Zum touren gibt's ja schließlich jetzt das Occam.Foto: Hersteller
Vollgas bergab. Dafür ist das neue Rallon bergab. Kleine Abstriche bergauf werden dafür gerne in Kauf genommen. Zum touren gibt's ja schließlich jetzt das Occam.

Neue Wippe als Nachrüstkist – MyO und Ausstattung


Die gute Nachricht für alle, die schon ein Rallon besitzen: Die neue Wippe lässt sich für 249 Euro als Nachrüstkit ordern, so dass auch alle bisherigen Rallon-Besitzer aufrüsten können. Ansonsten gibt es wie immer bei Orbea eine lebenslange Rahmengarantie und eine teilweise an Kundenwünsche anpassbare Ausstattung. Die drei teureren Modelle M-LTD und M-Team und M10 lassen sich auch ohne Aufpreis über den bekannten MyO-Konfigurator nach Kundenwunsch lackieren und bekleben. Wie bisher wird es aber leider ausschließlich Modelle mit Carbonrahmen geben, Komplettbikes kosten zwischen 3999 und 8999 Euro und sind weiterhin nur in den Größen S/M, L und XL verfügbar. Gerade kleinere Fahrer sollten also wie bisher vor dem Kauf lieber erst ausprobieren, ob ihnen die Zwischengröße S/M auch wirklich passt.


Alle Informationen zum neuen Orbea Rallon für 2020 finden Sie auf der Website des Herstellers.

  Das Topmodell M-LTD schlägt mit 8999 Euro zu buche. Los geht's aber mit dem M20 für 3999 Euro.Foto: Hersteller
Das Topmodell M-LTD schlägt mit 8999 Euro zu buche. Los geht's aber mit dem M20 für 3999 Euro.
  Wie bisher gibts im Hinterbau gedichtete Enduro-Max Lager und eine lebenslange Rahmengarantie.Foto: Hersteller
Wie bisher gibts im Hinterbau gedichtete Enduro-Max Lager und eine lebenslange Rahmengarantie.
  Mit der längeren Gabel und der leicht angepassten Ausstattung sollen sich auch lange und schwere Downhills noch besser bewältigen lassen.Foto: Hersteller
Mit der längeren Gabel und der leicht angepassten Ausstattung sollen sich auch lange und schwere Downhills noch besser bewältigen lassen.