Dimitri Lehner
· 23.11.2020
Das Tarvo will das leichteste Enduro der Welt sein und dennoch die volle Abfahrtsleistung abliefern. Dass so ein potenter Luftikus teuer ist, kann man sich denken.
„Make Enduro great again!“ – so hätte das Motto des deutschen Versenders aus Dortmund lauten können. Denn die Last-Konstrukteure erinnerten sich an den Ursprungsgedanken der Enduro-Klasse: ein Bike für alles. Das Last Tarvo will noch mehr: Es will das leichteste Enduro der Welt sein. 2153 Gramm wiegt der Kohlefaserrahmen in Größe L, 12,8 Kilo das gesamte 29er-Bike. Es wird komplett in Deutschland gefertigt. Der Federweg fällt üppig aus: 160 mm im Heck, 170 vorne – das satte Fahrwerk wird von den überrollstarken 29er-Laufrädern unterstützt.
Mit der eleganten Rahmenform ist das Last ein Augenmagnet. Flink bergauf, potent und sicher bergab – das waren die Ziele der Entwickler. Ziele erfüllt! Das Bike lässt sich spielend leicht beschleunigen und klettert so locker dem Berggipfel entgegen, dass so manches Trailbike schlapp hinterherhechelt. Der steile Sitzwinkel positioniert den Fahrer weit genug vorne, dass selbst der flache Lenkwinkel (63,7°) bergauf nicht stört. Bergab trumpft das Tarvo richtig auf mit viel Laufruhe und einem sportlich-direkten Fahrgefühl dank progressiver Kinematik. Für mehr Spieltrieb raten wir bei einer Körpergröße von 1,80 allerdings zu Rahmengröße M.
Leider nur für gewichtssensible Enduristen mit dickem Geldbeutel. Denn Leichtbau und „Made in Germany“ kosten. Deswegen ist das Tarvo ein zwar federleichtes, doch auch sündteures Enduro. Es trifft unser Verständnis von „Enduro“ auf den Punkt und schreit förmlich nach Alpen-Touren und Epic-Rides.
Federweg: 171 mm / 158 mm
Reach: 480 mm
Stack: 642 mm
Kettenstrebe: 438 mm
Lenkwinkel: 63,7°
Sitzwinkel: 76,2°
Tretlagerhöhe: 343 mm
Radstand: 1270 mm
Gewicht: 12,7 kg
Preis (Test-Bike): 8649 €
Info: last-bikes-shop.com
Kinematik-Experte Bodo Probst sagte über das Last: „Unter den konventionellen Bikes ist das Tarvo für mich das spannendste Enduro des Jahres.“