Peter Nilges
· 04.06.2014
Der erste Stopp der Enduro World Series in Chile ist Geschichte und war ein Erfolg. Wir haben die Profi-Bikes der Enduro-Stars gecheckt.
Neue Location, altbekannte Sieger. Mit Chile als fern entlegenem Auftaktort der Enduro World Series läutete die Enduro-Weltelite die Saison 2014 ein. Nur wer über eine dicke Reisekasse verfügte, konnte die lange und kostspielige Tour nach Südamerika auf sich nehmen. Jedermänner und Hobby-Piloten aus Europa hatten es schwer. Mit insgesamt rund 400 Startern aus 21 Nationen inklusive 103 Elitefahrern fiel das Starterfeld bunt und hochkarätig aus. Ein Auftakt mit Weltklasse-Niveau. Trotz immensem Erfolgsdruck knüpfte der Vorjahressieger Jérôme Clementz an seine Form der vergangenen Saison an und brachte bei den über zwei Tage verteilten Wertungsprüfungen die schnellste Zeit ins Ziel. Obwohl er keine der sechs Einzelprüfungen gewinnen konnte, erarbeitet er sich ein Polster von acht Sekunden auf den letztjährigen Zweitplatzierten Jared Graves. Ein gewohntes Bild also bei den Männern. Pechvogel Barel hatte Glück im Unglück. Nach einem Sturz in der ersten Wertungsprüfung fuhr der Ex-Weltmeister noch eisern weiter. Diagnose der anschließenden Untersuchung: Mehrere gebrochene Rippen und einen Riss im Wirbelkörper nahe dem Rückenmark. Wann der schnelle Franzose wieder im Sattel sitzt, ist derzeit noch unklar.
Auch bei den Frauen setzte sich Frankreich durch. Anne-Caroline Chausson siegte mit 1:11 min Vorsprung souverän vor der Vorjahres-Gesamtsiegerin Tracy Moseley. Platz drei ging mit Cecile Ravanel ebenfalls an eine Französin. Mit vier von sechs Plätzen auf dem Treppchen unterstreicht die Grande Nation ihre Dominanz. Nach Einschätzung von Experten eine Folge der langen Enduro-Tradition in Frankreich. Dort hat die Disziplin schön länger einen festen Platz im Profi-Segment.
Mit welchem Material gehen die schnellsten Enduristen der Welt auf Sekundenjagd? Wir haben den Fahrern in Chile genau in die Karten geschaut. Carbon oder Alu, 26- oder 27,5-Zoll-Laufräder? Im aktuellen Fahrerfeld ist noch alles vertreten.
Federweg vorne/hinten 160/160 mm
Gewicht 13,8 kg
Rahmengröße/-material 18 Zoll/Alu
Laufradgröße 27,5 "
Tuning Remote-Hebel zum Blockieren des Dämpfers, Schwalbe-SuperGravity-Reifen mit Latexmilch und vorne VertStar-Mischung, 1x10-fach, extrem hohe Front mit zwei Zentimetern Spacer und einem Lenker mit hohem Rise, Lenkwinkel 66 Grad
Federweg vorne/hinten160/165 mm
Gewicht 13,6 kg
Rahmengröße/-material L/Alu
Laufradgröße 27,5 Zoll
Tuning Zwei Ersatzschläuche im vorderen Rahmendreieck, Shimano-XTR-1x10-Schaltung mit Kettenführung, 66 Grad Lenkwinkel, Fox-Float-X-Dämpfer ohne Remote Hebel, Continental-Baron-Projekt-2,4-Prototypen-Reifen
Federweg vorne/hinten160/175 mm
Gewicht 12,85 kg
Rahmengröße/-material CL/Carbon
Laufradgröße 27,5 "
Tuning Rock-Shox-Pike-Gabel und DVO-TitanFederdämpfer, Shimano-XTR-1x10-Schaltung mit Kettenführung und Bashguard, Ersatzschlauch mit CO²-Karutsche unterm Oberrohr, Mavic-Charge-Reifen vorne
Federweg vorne/hinten160/152 mm
Gewicht 12,6 kg
Rahmengröße/-material M/Carbon
Laufradgröße 26 Zoll
Tuning 170 mm kurze Shimano-XTR-Kurbeln mit 36er-Kettenblatt, Thomson-Elite-Dropper-Teles-kopstütze, Flaschenhalter unterm Unterrohr, 180er-Bremsscheiben mit Shimano-Freeza-Technologie, 740 Millimeter Renthal FatBar Lite aus Carbon
Federweg vorne/hinten170/170 mm
Gewicht 12,6 kg
Rahmengröße/-materialL/Carbon
Laufradgröße 27,5"
Tuning Spezieller Steuersatz, der den Lenkwinkel auf 65,8 Grad abflacht, Remote-Hebel zum Zuschalten einer Dämpferplattform, Shimano-XTR-1x10-Schaltung mit Kettenführung, Ergon-Griffe und Sattel, Michelin-Schlammreifen vorne, 1,85/1,7 bar
Federweg vorne/hinten160/160 mm
Gewicht 13,5 kg
Rahmengröße/-material 17,5"/Alu
Laufradgröße 27,5"
Tuning Schwalbe-SuperGravity-Reifen mit Latex- milch, Magic Mary VertStar vorne, Hans-Dampf-TrailStar hinten (1,4/1,6 bar), SRM-Leistungsmessung mit XX1-Kurbelarm, Standardgeometrie mit
65-Grad-Lenkwinkel, Easton-Haven-Alu-Laufräder