Das Radon Swoop 9.0 im Langzeit-Test

Hans Voglsamer

 · 08.05.2014

Das Radon Swoop 9.0 im Langzeit-TestFoto: Robert Niedring
Das Radon Swoop 9.0 im Langzeit-Test

Hans Voglsamers Bike-Ausflüge sind eine Tortur für Mensch und Material. Letzte Saison fuhr er folgendes Mountainbike im Dauertest: das Radon Swoop 9.0.

Die FREERIDE-Kollegen bescheinigten dem Radon Swoop kein langes Leben bei meiner Fahrweise: "Wir geben ihm eine maximale Lebensdauer von drei Monaten, dann ist der Rahmen bei deinen Hardcore-Einsätzen Schrott. Schwachpunkt dürfte der Hinterbau sein." Um es vorwegzunehmen, es trat genau das Gegenteil ein. Das Swoop überstand die einjährige Test-Dauer mit Bravour. Der Rahmen hat keine Schäden davongetragen. Auch die restlichen Teile haben sich gut geschlagen, obwohl das Radon fast den kompletten Bikepark-Test des FREERIDE-Magazins abspulte und ansonsten auf üblen Rumpel-Trails am Gardasee gequält wurde.

Das einzige Teil, das mich im Stich ließ, war die Formula-T1-Bremse. Bei längeren Downhills – wie der Worldcup-Downhill-Strecke in Schladming – bekam die Bremse nach kurzer Zeit extremes Fading bis hin zum Verlust der kompletten Bremskraft. Nach zehn Minuten Pause arbeitete die Bremse wieder einwandfrei. Ich tauschte die Bremse gegen eine Formula R0, die bis zum Ende des Tests hervorragend funktionierte und keine Druckpunktwanderungen kannte. Ansonsten montierte ich gegen Test-Halbzeit eine BOS-N’dee-Gabel, weil die Fox-Gabel wegen minimalem Ölverlust zum Service musste. Die gefiel mir auf Anhieb wegen ihres sensiblen Ansprechverhaltens noch einen Tick besser.

  Radon Swoop 9.0 2013: Einzige Schwachstelle ausgemerzt: Statt der unterdimensionierten T1 wechselte unser Dauer-Tester zu den R0-Stoppern von Formula. Foto: Robert Niedring
Radon Swoop 9.0 2013: Einzige Schwachstelle ausgemerzt: Statt der unterdimensionierten T1 wechselte unser Dauer-Tester zu den R0-Stoppern von Formula. 

Rundum begeistert war ich von der Top-Ausstattung und dem großen Einsatzbereich des Swoop. Bei einem Gewicht von 14 Kilo konnte ich auch längere Touren fahren. Bergauf hält sich der Hinterbau still, bergab kann das Bike mit den besten Enduros in jedem Gelände locker mithalten – auch mit den neuen 27,5-Zöllern.


Fazit: Bike mit hervorragendem Preis/Leis­tungsverhältnis, das im Uphill in der All-Mountain-Liga spielt und im Downhill an die Klasse eines Freeriders rankommt.


Funktionalität ******
Haltbarkeit *****
(max. 6 Sterne)

  Radon Swoop 9.0 2013: Als hart im Nehmen und bequem entpuppte sich der Seriensattel von WTB.Foto: Robert Niedring
Radon Swoop 9.0 2013: Als hart im Nehmen und bequem entpuppte sich der Seriensattel von WTB.


TUNING


456 km Schaltauge ab: Schaltauge am Pianaura-Trail abgerissen, neues Schaltauge montiert
• 1477 km Gabel getauscht: Fox-Gabel wegen minimalem Ölverlust zum Service geschickt, BOS N’dee mit 180 mm montiert


DEFEKTE


738 km Reifen gewechselt : Hinterreifen abgefahren, Hutchinson mit Latex-Milch montiert
• 910 km Bremsscheibe unrund: Hintere Bremsscheibe unrund, beide Scheiben ausgetauscht
• 1009 km Bremse gewechselt: Totalausfall der T1-Bremse, komplette Formula-R0-Bremse montiert
• 2789 km Beläge erneuert: Bremsbeläge hinten abgefahren, zu Test-Zwecken günstige Beläge von Cube montiert.

  Rider: Hans Voglsamer, BIKE-Test-Fahrer. Fährt Bike seit 1987. Gewicht/Größe: 92 kg/1,89 m. Fahrertyp: Enduro/Freeride. Lieblingsrevier: Finale LigureFoto: Daniel Simon
Rider: Hans Voglsamer, BIKE-Test-Fahrer. Fährt Bike seit 1987. Gewicht/Größe: 92 kg/1,89 m. Fahrertyp: Enduro/Freeride. Lieblingsrevier: Finale Ligure
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