Ludwig Döhl
· 08.05.2017
Centurion schickt mit dem Trailbanger ein gut abgestimmtes Enduro in den Test. Nur die Fahrposition ist gewöhnungsbedürftig
Centurion und Lapierre lieferten als einzige Hersteller in diesem Testfeld bereits ein 2017er-Modell ab. Die Kritik am Vorgänger (BIKE 11/15) hat man sich deutlich zu Herzen genommen. Damals wurde der Fox-Dämpfer ohne Ausgleichsbehälter bemängelt, prompt hat man diesen durch einen passenderen Monarch Plus ersetzt. Auf dem Trail liefert dieser tatsächlich auch eine solide Leistung ab. Die Fox-36-Performance-Gabel arbeitet etwas störrischer als das mit 169 Millimetern Federweg üppig bemessene Heck. Der steile Sitzwinkel hilft beim Klettern, lässt aber in Verbindung mit dem 64,5 Grad flachen Lenkwinkel kaum Platz für das Oberrohr. Es ist ein Teufelskreis, in Rahmenhöhe 48 war das Centurion vergangenes Jahr fast schon sperrig, eine Nummer kleiner ist die Sitzposition dagegen sehr kompakt. Achtung also bei der Größenwahl. Bergab muss man den Impuls zum Richtungswechsel wegen der nach hinten verlagerten Position eher über das Hinterrad einleiten, wozu die kurzen Kettenstreben aber ohnehin einladen. Wird das Gelände ruppiger, schlägt die Kette laut gegen die kaum geschützten Kettenstreben.
Fazit: stimmig ausgestattetes Enduro mit potentem Hinterbau. Die Fahrposition auf dem Bike ist gewöhnungsbedürftig.
Die Alternative: Das No Pogo 2000.27 von Centurion hat eine deutlich sportlichere Sitzposition für Touren. Aber auch weniger Federweg.