BIKE Magazin
· 21.06.2010
Ein stabiles, steifes Enduro mit viel Federweg, guten Komponenten und viel Liebe zum Detail.
Um beim Downhill Punkte zu sammeln, zieht Bergamont beim Enduro 9.0 alle Register: “Klotzen statt kleckern”, heißt die Devise der Hamburger. Beispiel Fahrwerk: Während die Konkurrenz fast durch die Bank auf den leichten Fox-RP-23-Dämpfer setzt, legt Bergamont mit dem vielfach einstellbaren Leistungswunder DHX gewaltig einen drauf. Der Steifigkeit zuliebe gibt man sich auch hinten nicht mit schnöden Schnellspannern zufrieden. Statt dessen sitzt hier, wie auch vorne, das Maxxle-Steckachsensystem. Auch bei den Reifen keine Kompromisse: Die Maxxis Ardent sind zwar keine Rollwiderstands-Wunder, aber bekannt für gute Downhill-Performance.
Bei all dieser Ausstattung überrascht es nicht, dass das Bergamont bergab ganz vorne mitfährt. Es liegt ruhig wie ein Brett auch auf heftigsten Rüttelpisten und lässt sich zielsicher durch verblockte Fels-Passagen dirigieren. Trotzdem ist es durch den recht kurzen Radstand wendig genug im Singletrail. Besonders die Fahrwerks-Performance begeistert – soweit man in der Lage ist, den doch recht komplizierten Dämpfer einzustellen. Die Geometrie ist eher kurz gehalten, die kompakte Sitzposition gibt viel Sicherheit. Womit wir beim Thema Uphill wären: Eben diese kurze Sitzposition verhindert eine bessere Bergauf-Wertung, hinzu kommt der hohe Rollwiderstand der Reifen und die fehlende Montage-Möglichkeit für Flaschenhalter.
Auf der Haben-Seite steht hingegen das geringe Gesamtgewicht, die absenkbare Gabel und die versenkbare Sattelstütze. Sie ist leider in dieser Kategorie immer noch keine Selbstverständlichkeit.
FAZIT: Ein stabiles, steifes Enduro mit viel Federweg, guten Komponenten und viel Liebe zum Detail.
+ Stimmige Geometrie
+ Gutes Fahrwerk
- Hoher Rollwiderstand
- Sehr kurze Sitzposition
Web: www.bergamont.de