Markus Greber
· 20.04.2021
E-MTBs sind erklärungsbedürftige Sportgeräte, kosten eine Stange Geld und gehen auch mal kaputt. Die Logik sagt: Für Einsteiger führt der erste Weg zum Händler. Doch günstiger kommt man online an Versender-Bikes. Die Vor- und Nachteile.
Für E-Bike-Einsteiger führt der erste Weg meist in den lokalen Bike-Shop oder nächstgelegenen Fahrradladen. Das ist auch gut so. Doch günstiger kommt man an ein neues E-Mountainbike online oder beim Direktversender. Oder ist die Zeit schon reif für ein gutes Gebrauchtes? Wir zeigen die Vor- und Nachteile, die Sie vor dem E-Bike-Kauf abwägen sollten.
Wer Glück hat und einen guten Händler erwischt, bekommt als Einsteiger hier das Rundum-Sorglos-Paket. Das geht los bei einer umfassenden Beratung, welches E-Mountainbike denn nun das richtige ist. Dann sollte man natürlich alle Bikes, in verschiedenen Größen, ausführlich Probe fahren können. Hat man sich dann für sein Traumbike entschieden, bekommt man in der Regel beim Händler ein Gratis-Setup samt der passenden Fahrwerkseinstellung. Soweit zur Idealvorstellung. In der Praxis sieht das leider manchmal anders aus. Es geht damit los, dass nicht alle Händler auch ins Auge gefassten Modelle in den entsprechenden Größen vorrätig haben. So geht man womöglich statt mit dem anvisierten Touren-Fully mit einem E-Enduro nach Hause. Und, na ja, die Rahmen fallen ohnehin klein aus, in Größe L passt das Bike doch wie angegossen. Bei der Händlersuche gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen und gezielt die kompetenten, gut sortierten Shops anzusteuern. Dazu fragt man am besten erfahrene Biker aus der Umgebung.
Canyon, Rose, Radon, Propain – das sind die großen Versandhändler für Fahrräder in Deutschland. Sie liefern direkt ab Werk an ihre Kunden aus. Das spart die Händlermarge und die Bikes sind entsprechend günstiger. Oder andersrum: Bei gleichem Preis sind die E-MTBs vom Versender meist deutlich besser ausgestattet. Der Hauptnachteil bei dieser Art des Shoppings: Man kann die Bikes nicht anschauen, anfassen, Probe fahren. Zwar bieten alle Versender ausgeklügelte Systeme zur Größenermittlung, aber der direkte Kontakt fehlt natürlich trotzdem. Manche Käufer regeln das mit dem Rückgaberecht beim Kauf übers Internet: Das E-MTB in zwei Größen kaufen, das passende behalten. Das ist jedoch weder ökologisch, noch die Art des feinen Mannes.
Versender-Bikes kommen in der Regel perfekt verpackt und gut vormontiert, so dass man theoretisch nur ein paar Schrauben anziehen muss. Einen Einsteiger, der noch nie etwas mit der Materie zu tun hatte, könnte das trotzdem überfordern. Zu guter Letzt muss man natürlich das E-MTB im Garantie- oder Reparaturfall verpacken und einschicken. Oft weigern sich Fachwerkstätten und Shops, Versender-Bikes zu reparieren oder verlangen dafür horrende Summen.
Bei den folgenden Online-Shops gibt es eine große Auswahl an E-Mountainbikes:
Bei den klassischen Mountainbikes gibt es einen riesigen Gebrauchtmarkt. Dazu kommen Online-Plattformen wie Bikesale, Bikeflip oder der Bikemarkt von MTB-News. Besonders letzteres Online-Portal bietet mittlerweile auch einen stattlichen Markt an E-MTBs. Jedoch sollte man hier noch mehr Vorsicht walten lassen als bei den Bikes ohne Motor. Denn viele Mängel sind so gar nicht offensichtlich. Wer weiß denn schon, wie die Batterie und der Motor behandelt wurden. Oder ob ein illegales Tuning-Kit verbaut wurde, dass sich im Nachhinein nicht auslesen lässt. Dazu kommt, dass Innovationszyklen bei den E-Bikes im Moment noch rasend schnell vonstatten gehen. Die Akkus bekommen immer größere Kapazitäten und die Systemintegration ist gerade erst aus den Kinderschuhen. Wenn es trotzdem ein gebrauchtes E-MTB sein soll, dann empfehlen wir eine ausgiebige Probefahrt. Am besten fahren Sie eine ganze Batterieladung leer, um die Restkapazität des Akkus beurteilen zu können. Kontrollieren Sie Schaltzüge auf Leichtgängigkeit. Schalten Sie während der Probefahrt alle Gänge durch. Springende Schaltwerke können ein Zeichen von Verschleiß sein. Und Antriebskomponenten sind teuer! Checken Sie auch den Verschleiß der Bremsbeläge. Wenn die Bremse quietscht, sind die Beläge vielleicht mit Öl in Berührung gekommen und damit kaputt. Alle Ersatzteile sind teuer und summieren sich zu stattlichen Summen. Handeln Sie mit diesem Argument den Verkäufer entsprechend runter.
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