Adrian Kaether
· 03.04.2017
Bugatti ist eine Marke der Superlative. Jetzt hat der Automobilhersteller ein Bike passend zum neuen Chiron designt. Es wiegt keine fünf Kilo, kostet 35000 Euro und stammt von PG Bikes aus Regensburg.
Der Veyron war und ist ein Auto der Superlative. Der erste Serienwagen, der die Schallmauer von 1000 PS und 400 km/h Topspeed durchbrach und damit dem legendären McLaren F1 den Rang als schnellster Serienwagen der Welt ablief. Gleich zwei stark modifizierte Achtzylinder aus dem damaligen Audi A8 mit zusammen acht Litern Hubraum und vier Turboladern wurden dazu verbaut. Insgesamt zehn Kühlaggregate waren notwendig, damit der über eine halbe Tonne schwere Motor nicht zu heiß lief. Die Entwicklung kostete so viel Geld, dass Bugatti – respektive VW – trotz einem völlig jenseitigen Neupreis von 1,6 Millionen Euro an jedem verkauften Auto etwa 4,7 Millionen Euro Verlust machte. Doch damit nicht genug, denn der Kunde musste auch für den Unterhalt tief in die Tasche greifen. Ein Satz Reifen hält beispielsweise nur 4000 Kilometer und kostet mit Montage gut 33000 Euro. Bei moderater Fahrweise genehmigt sich der Veyron um die 25 Liter. Tritt man richtig aufs Pedal, steigt der Verbrauch jedoch exorbitant, unter Vollast ist der mit 100 Litern ach so klein bemessene Tank nach zwölf Minuten leer. Wozu das Alles? Nur eine kleine Kostprobe, die zeigen soll: Bugatti macht keine halben Sachen. Niemals. Nie.
Diesem Grundsatz folgt auch das Bugatti-Bike, ein Stadtrad exklusiv für Bugatti-Kunden, das die Firmen-DNA ebenso konsequent umsetzen soll, wie der Veyron und der neue Chiron. Die Idee zu einem Fahrrad von Bugatti stammt ursprünglich von Firmengründer Ettore Bugatti selbst, an dessen Entwurf sich auch das moderne Bugatti-Fahrrad orientieren soll. Weil beim Fahrrad aber der Motor ja immer obendrauf sitzt und schlecht vom Hersteller konstruiert werden kann, hat man alles getan, damit das Bugatti-Bike trotz der veränderlichen Konstante des Fahrers die maximale Performance abliefert.
Das Bike, das den Chiron – den Nachfolger des Veyron – im Design imitieren soll, musste also vor allem eins sein: Leicht. Und leicht ist das Bike geworden. Es besteht nach offiziellen Angaben zu 95 Prozent aus dem hochwertigsten Carbon, das es für Geld zu kaufen gibt. Rahmen, Felgen, Naben, Sattel, Sattelstütze, ja selbst die Bremse und die Pedale bestehen aus Kohlefaser. Das drückt mit einigen technischen Kniffen das Gewicht des Gesamtpakets auf unter fünf Kilo: zum Beispiel die Konstruktion des Rahmens ohne zweite Kettenstrebe, mit nur einer Bremse sowie die Auslegung als Fixie mit Carbon-Zahnriemen.
Das Bugatti-Bike wird farblich auf den Bugatti des Kunden abgestimmt und nur in einer limitierten Edition von 667 Stück verkauft. Der Preis liegt bei 35000 Euro. In der normalen Welt der Gegenwert einer kleineren Premium-Limousine à la Audi A4, bei Bugatti lediglich der Gegenwert von einem Satz Reifen.
Hier geht's zum Bike. Link.