Specialized NewsNeue Stumpjumper FSR-Palette

Peter Nilges

 · 18.05.2015

Specialized News: neue Stumpjumper FSR-PaletteFoto: Specialized
Specialized News: neue Stumpjumper FSR-Palette

Die neueste Version des Specialized-Klassikers Stumpjumper wird durch drei Laufradgrößen-Optionen besonders breit aufgestellt. Wir stellen vor: Das brandneue Stumpjumper-Fully samt Plus-Version.

Das Stumpjumper Elite mit Aluminium Rahmen ist das zweitgünstigste Bike in der Modellreihe.
Foto: Specialized

Stumpjumper FSR für 2016 breiter aufgestellt denn je

Das Specialized Stumpjumper FSR gilt als das Trail-Bike schlechthin und ist somit auch der Verkaufsschlager im Hause Specialized. Um an den Erfolg anzuknüpfen, stellt Specialized die neueste Version des Stumpjumper FSR besonders breit auf. Neben drei Laufradgrößen (29"/27,5"/27,5"+) wird es mit dem Rhyme zusätzlich eine spezielle Frauen-Version des Touren-Fullys in 27,5 und 27,5+ Zoll geben. Das Specialized Rhyme kommt von Größe XS bis M in drei Rahmgrößen und verfügt über speziell auf leichte Fahrer abgestimmte Federelemente.

  Die Frauen-Version des Specialized Stumpjumper heißt Rhyme und kommt ausschließlich in Laufradgröße 27,5 Zoll.Foto: Specialized
Die Frauen-Version des Specialized Stumpjumper heißt Rhyme und kommt ausschließlich in Laufradgröße 27,5 Zoll.

Specialized hat seinen Klassiker, das Stumpjumper FSR komplett überarbeitet.

Die spannendste Neuheit: das Stumpjumper FSR 6Fattie

Die größte Änderung zum alten Stumpjumper vollzieht die Modellvariante "6Fattie" mit drei Zoll breiten Specialized Ground Control-Reifen, die auf 30 Millimeter breiten Felgen (Innenmaß) sitzen. Vorne verfügt das Stumpjumper 6Fattie über 150 Millimeter Federweg in Form einer Fox 34 Plus, während hinten wie bei der 29er-Version 135 Millimeter bereit stehen. Neben einem speziell auf das größere Reifenvolumen abgestimmten Dämpfer besitzt das Stumpjumper 6Fattie den breiteren Boost-Standard für Naben und Kurbeln. Durch die im Radius nur sieben Millimeter kleineren Laufräder ist das Specialized Stumpjumper FSR 6Fattie auch für 29 Zoll-Laufräder freigegeben.

  Die 6Fattie-Version des Stumpjumper FSR bringt den Klassiker im neuen Plus-Format.Foto: Hersteller
Die 6Fattie-Version des Stumpjumper FSR bringt den Klassiker im neuen Plus-Format.

Specialized entwickelt SWAT konsequent weiter

Hauptaugenmerk der Stumpjumper-Modelle mit Carbon-Hauptrahmen ist die konsequente Weiterentwicklung der SWAT-Technologie (Storage, Water, Air, Tools). Neben der vom Specialized Epic bekannten Integration des Mini-Tools im Oberrohr verfügt das Stumpjumper über eine schnell zu bedienende SWAT-Klappe unterm Flaschenhalter. Durch die 5,3 x 14,7 Zentimeter große Öffnung lässt sich das komplette Unterrohr als Stauraum mit niedrigem Schwerpunkt nutzen. Pumpe, Ersatzschlauch, Jacke oder Energie-Riegel lassen sich so klapperfrei und gut geschützt unterbringen. Durch das spezielle Carbon-Layup soll auch das neue "Stumpi" trotz Loch im Unterrohr eine hervorragende Fahrstabilität und Rahmensteifigkeit bieten. Neben einlaminierten Kabelführungen für eine vereinfachte Wartung wurde die Hinterbauanbindung durch eine massivere Wippe optimiert. In der Summe bringen diese Neuerungen viele Vorteile für den Fahrer, machen den Rahmen allerdings etwa 200 Gramm schwerer im Vergleich zum Vorgänger.

  Die große Öffnung, die das Unterrohr zum Stauraum macht. Damit hat Specialized seinen S.W.A.T.-Ansatz weiter verfolgt.Foto: Hersteller
Die große Öffnung, die das Unterrohr zum Stauraum macht. Damit hat Specialized seinen S.W.A.T.-Ansatz weiter verfolgt.

135 mm Heck-Federweg beim 6Fattie, 150 mm beim Stumpjumper in 27,5 Zoll

Für maximalen Fahrspaß kommen alle Modelle, die ein- und zweifach-kompatibel sind, mit möglichst kurzen Kettenstreben. 29er und 6Fattie (27,5+) des Stumpjumper FSR verfügen hinten über 135 Millimeter Federweg bei 437 Millimeter kurzen Kettenstreben, während die 27,5er-Variante mit super kurzen 420er-Kettenstreben und 150 Millimetern Federweg zu haben ist. Beim Lenkwinkel gibt Specialized für das die 29-Zoll-Variante 67,5 Grad und für das 27,5-Zoll-Modell 66,5 Grad an.

  Das teuerste Stumpjumper FSR in der Specialized-Modellpalette trägt nach wie vor den Namen S-Works.Foto: Hersteller
Das teuerste Stumpjumper FSR in der Specialized-Modellpalette trägt nach wie vor den Namen S-Works.

Erster Fahreindruck auf dem neuen Specialized Stumpjumper FSR

Der erste Fahreindruck mit dem 29er und 27,5er Stumpjumper FSR unterstreicht die Vielseitigkeit des neu für 2016 aufgelegten Specialized-Modells. Das "Stumpi" ist schnell genug für ausgedehnte Touren mit Zug auf der Kette und bügelt mit großer Souveränität bergab. Im Vergleich zu den aktuellen Modellen gibt es seitens der Geometrie zwei wesentliche Unterschiede, die sich unmittelbar im Fahrgefühl niederschlagen. Ein flacherer Lenkwinkel sowie kürzere Kettenstreben unterstreichen die modernere Geometrie, auch wenn der Reach sogar einen Ticken kürzer geworden ist. Während der Lenkwinkel beim 29er Stumpjumper von 69 Grad bzw. 68 Grad beim Evo auf jetzt 67,5 Grad abgeflacht wurde, besitzt das 27,5er Stumpi nun einen Lenkwinkel von 67 Grad. Die Optimierung verleiht beiden Modellen mehr Souveränität, vor allem in steilen und schnellen Passagen. Damit rückt das neue Stumpjumper näher ans Enduro ohne Uphill-Qualitäten einzubüßen. Mit 13 Millimeter verkürzten Kettenstreben (437 Millimeter) beim 29er und 15 Millimeter weniger beim 27,5er (420 Millimeter) wächst der Spieltrieb bei beiden Laufradgrößen. Einfacher aufs Hinterrad ziehen, schneller durch enge Turns zirkeln. Das neue Stumpi zaubert aktiven Fahrern ein breites Grinsen ins Gesicht.

  Selbst auf verwinkelten Trails überzeugt die die 29er Geometrie mit einem spielerischen Handling.Foto: Specialized
Selbst auf verwinkelten Trails überzeugt die die 29er Geometrie mit einem spielerischen Handling.

Auf den verwinkelten Trails in Rotorua (Neuseeland) begeisterte vor allem die trotz großer Laufräder sehr agil zu fahrende 29-Zoll-Version des Specialized Stumpjumper FSR. Wieder mal ein Beweis dafür, dass Specialized ein sehr gutes Händchen für 29er-Geometrien hat. Trotz 15 Millimeter weniger Federweg am Heck muss sich das 29er damit keinesfalls vorm 27,5er verstecken und bügelt souverän über Wurzelteppiche und Steilstufen. Bergauf fahren sich beide Modelle sehr antriebsneutral und bieten eine gefühlt hohe Steifigkeit.

Vom Stumpjumper "6Fattie" stand leider noch kein fahrbares Test-Bike zur Verfügung. Wir erwarten bereits mit Spannung die ersten Test-Bikes und werden einen ersten Fahrtest an dieser Stelle nachreichen.

Das Stumpjumper FSR 29 und die 27,5-Zoll-Version sollen ab Juni diesen Jahres erhältlich sein, während Kunden bis September 2015 auf das 6Fattie von Specialized warten müssen.

Interview mit Joe Buckley, Specialized Produktmanger


BIKE: Trotz Wegfall der Evo-Version gibt es drei verschiedene Laufradgrößen (29/27,5/27,5+) vom neuen Stumpjumper. Es macht den Eindruck, als wenn Ihr Euch selbst nicht sicher seid, welches die beste Größe ist?

Joe Buckley: Wir wollen jedem Fahrer das richtige Bike anbieten, und das funktioniert nur über eine gewisse Auswahl. 6Fattie ist bei uns das neue Evo und richtet sich an den Fahrer, der maximalen Fahrspaß will. Wenn über kurz oder lang eine Laufradgröße verschwinden sollte, dann ist das im Trail-Bereich 29 Zoll.
6Fattie/27,5+ ist im Radius nur sieben Millimeter kleiner als ein 29er-Laufrad. Man kann in dem 6Fattie-Stumpjumper dadurch beide Größen fahren und ist flexibler. Wird das normale 29er dadurch nicht überflüssig?
Wer jemals ein 6Fattie gefahren ist, wird das Bike ohnehin nicht mehr mit normalen 29er-Laufrädern fahren wollen. Ich tippe, dass 90 Prozent der Kunden nicht mehr auf 29 Zoll wechseln werden.


Im Vergleich zum aktuellen Stumpjumper hat der neue Rahmen aufgrund der SWAT-Klappe, dem steiferen Hinterbau und der optimierten Kabelführung etwa 200 Gramm zugelegt. Sind die Zeiten vorbei, da die Bikes immer noch leichter wurden?

Ja und nein. In der Vergangenheit wurden die Bikes zwar immer leichter und leichter. Neuheiten gehen aber meist zunächst mit einem Gewichtsnachteil einher. Das gilt für Scheibenbremsen, Reifen und eben auch SWAT. Im Vergleich zu einem Rucksack ist das System immer noch leichter. Man darf nicht nur aufs Gewicht schauen. Das Gesamtpaket zählt.


Das Rhyme, die Frauen-Version des Stumpjumpers, gibt es nur noch in 27,5 Zoll. Kollidiert das nicht mit Eurer Philosophie, dass 29er für alle Fahrer unabhängig der Körpergröße funktionieren?

Der Markt hat gezeigt, dass die Mehrheit der kleinen Fahrer auch lieber zu kleineren Laufradgrößen greift. Mit dem Rhyme orientieren wir uns klar an der Nachfrage.

  Joe Buckley, Produktmanager, zu der Philosophie hinter dem neuen Specialized Stumpjumper.Foto: Hersteller
Joe Buckley, Produktmanager, zu der Philosophie hinter dem neuen Specialized Stumpjumper.