PreisknallerAll-Mountain-Bikes um 3000 Euro im Test

Peter Nilges

 · 10.02.2021

Preisknaller: All-Mountain-Bikes um 3000 Euro im Test
Preisknaller: All-Mountain-Bikes um 3000 Euro im Test

All Mountains sind weder Enduro noch Trailbike. Nichts Halbes und nichts Ganzes, sagen die einen. Von Alleskönnern schwärmen die anderen. Was können die Bikes um 3000 Euro wirklich?

Laut einer Studie zur Alltagsforschung wollen 78 Prozent der befragten Personen zuerst die schlechte Nachricht hören, sofern es denn eine gute und eine schlechte gibt. Also bitteschön: Hier kommt die schlechte Nachricht gleich zu Beginn dieses Tests: Im Vergleich zu unserem All-Mountain-Testfeld von vor einem Jahr sind die Bikes um ein halbes Kilo schwerer geworden. Gleicher Preis, gleiches Einsatzgebiet, aber deutlich mehr Speck auf den Rippen. In der von uns getesteten 3000-Euro-Klasse schrammen die Bikes inklusive Pedalen nur hauchzart an der 15-Kilo-Marke vorbei. Damit ist die Katze aus dem Sack, aber die Frage, warum das so ist, noch unbeantwortet.

Anhand von Bulls, Cube, Giant und Transalp Bikes, die auch im letzten Jahr mit im Test waren, lässt sich ziemlich genau nachvollziehen, woran es liegt. Das Mondraker Foxy R und das Conway WME 329 sind dagegen neu zu unserem Testfeld gestoßen. Um zu überprüfen, was sich ändert, wenn man 1000 Euro mehr oder weniger ausgibt, haben wir das neue Canyon Spectral CF 29 für 3999 Euro und das Rose Root Miller für 1999 Euro mitlaufen lassen.

  Bikes wie das Mondraker Foxy R schaffen einen fließenden Übergang in die Enduro-Kategorie. Hier bleiben bergab bestimmt keine Wünsche offen.
Bikes wie das Mondraker Foxy R schaffen einen fließenden Übergang in die Enduro-Kategorie. Hier bleiben bergab bestimmt keine Wünsche offen.

Um Klarheit über die Kategorie All Mountain zu schaffen und den Einsatzbereich zu skizzieren, müssen wir etwas weiter ausholen. Mit 140 bis 150 Millimetern Federweg liegt die Kategorie All Mountain zwischen den kurzhubigeren Trailbikes und den Enduros mit mittlerweile fast standardmäßigen 170-Millimeter-Gabeln. Der letzte Enduro-Test in BIKE 1/21 hat wieder einmal bestätigt, dass sich die Enduros vom abfahrtslastigen Alleskönner hin zum spezialisierten Abfahrer entwickelt haben. Der einstige Allround-Anspruch mit Schwerpunkt bergab wurde nun an die All Mountains weitergereicht. Unser Fazit im 2020er All-Mountain-Test lautete daher: Wer sich in den letzten Jahren als Enduro-Fahrer bezeichnet hat, wird mittlerweile mit einem All Mountain glücklicher.

Diese Feststellung untermauert den aktuellen Trend, dass die Bikes generell stärker bergab werden und zwar unabhängig davon, in welcher Klasse. Wer also ein neues Mountainbike sucht, um genau das zu tun, was er mit seinem alten schon immer gemacht hat, der sollte unbedingt auch in die Kategorie darunter schauen. Moderne Geometrien mit flacheren Lenkwinkeln und längeren Radständen verleihen den Bikes mehr Souveränität bergab, egal, wie viel Federweg sie haben. Schluckfreudige Fahrwerke und leistungsfähige Bremsen stoßen in die gleiche Richtung. Um das vorhandene Potenzial zu bändigen und Defekte gering zu halten, müssen jedoch auch die Anbauteile, Laufräder und nicht zuletzt die Reifen Schritt halten. In der Spirale des Wettrüstens verschiebt sich der Einsatzbereich somit schleichend immer mehr hangabwärts, das Gewicht dagegen klettert weiter in die Höhe.

  Nicht alle All Mountains in dieser Testgruppe fahren sich leichtfüßig bergauf.
Nicht alle All Mountains in dieser Testgruppe fahren sich leichtfüßig bergauf.

Wo wir wieder bei unserem aktuellen Testfeld und der Frage nach dem zusätzlichen Pfund im Vergleich zum Vorjahr wären. Der direkte Vergleich zeigt, dass man in diesem Jahr tatsächlich weniger für sein Geld bekommt – sofern es nicht ums Gewicht geht.

Diese acht All-Mountains haben wir getestet:

All Mountains sind weder Enduro noch Trailbike. Nichts Halbes und nichts Ganzes, sagen die einen. Von Alleskönnern schwärmen die anderen. Was können die Bikes um 3000 Euro wirklich? Und wie hat sich ihr Charakter in den letzten Jahren gewandelt?

Den kompletten Vergleichstest der acht All-Mountain-Bikes aus BIKE 2/2021 können Sie bequem unter dem Artikel als PDF herunterladen. Der objektive Konzeptvergleich inklusive der Testberichte der Bikes kostet 1,99 Euro.

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