BIKE Magazin
· 19.12.2016
Wer auf der Suche nach Mainstream ist, findet ihn bei Kreidler nicht. Das Straight 2.0 ist in allen Punkten außergewöhnlich. Die Produkt-Manager haben hier ein überraschendes Bike zusammengestellt.
Fangen wir an: Das Test-Bike mit 47er-Rahmen ist das größte verfügbare. Man sitzt sportlich lang drauf, das Cockpit könnte auch ein Marathon-Fully schmücken. Zu diesem Einsatzbereich würde der steile Sitzwinkel und auch die Magura-eLECT-Gabel mit dem Funk-Lockout am Lenker gut passen. Für den Dämpfer gibt es diese Funktion leider nicht, den muss man bergauf manuell ruhigstellen. Bike und Chassis
(4,1 Kilo) sind schwer. Die Entscheidung Flasche oder Trinkrucksack nimmt dir Kreidler ab – denn es gibt keine Gewinde für einen Flaschenhalter. Bergauf bremst trotz sportlicher Position das Gewicht, der Berggang fällt mit 34/42 stramm aus, und die Reifen zählen nicht zu den Sprintern. Bergab allerdings reißen es die Hans-Dampf-Pneus raus. Sie geben am Limit Sicherheit, die das Fahrwerk nicht bietet.
Fazit: sehr ausgefallenes Touren-Bike. Trotz – oder wegen – der außergewöhnlichen Ausstattung hat das Straight einige funktionelle Schwächen.
Die Alternative: Mit seinem Zweifach-Antrieb (20 Gänge) ist das Modell Straight 1.0 etwas breiter aufgestellt als das Top-Modell. Für 2799 Euro kriegt man Magura-Federelemente, eine Teleskopstütze und Mavic-Laufräder.