Peter Nilges
· 02.07.2017
Mit dem neuen Jam geht Focus eigene Wege und schließt die Lücke zwischen dem Trailbike Spine und dem Enduro Sam.
Am auffallendsten an dem neuen All Mountain ist der Eingelenker-Hinterbau, der mittels zweier ineinander verschachtelter Wippen den Dämpfer anlenkt. Mit 150 Millimetern besitzt das Jam den größten Federweg am Heck, der sich leicht nutzen lässt, aber dennoch ausreichend Progression für harte Landungen bietet. Im Zusammenspiel mit der Rockshox Yari arbeitet das Fahrwerk sehr aktiv und schluckfreudig. Durch die maximal kurzen Kettenstreben fährt sich das Jam verspielt und mutiert zu einem wahren Kurvenräuber. Im Wiegetritt bergauf macht es Sinn, die Plattform des Dämpfers zu nutzen. Trotz mittlerer Größe liegt das Jam vom Reach her mit 436 Millimetern im Mittelfeld. Durch den wie bei allen Focus-Modellen extrem steilen Sitzwinkel fällt die Sitzposition dennoch recht gedrungen aus, hilft aber beim Klettern, wenn es richtig steil wird. Ebenfalls Focus-typisch: die niedrige Front mit kurzem Steuerrohr. Beim Gewicht lässt das Focus allerdings Federn. Es ist das schwerste 27,5er-Bike im Test, was in erster Linie am schweren Rahmen und dem relativ hohe Gabelgewicht liegt.
Fazit: verspieltes All Mountain mit Federwegsreserven. Gewicht und Ausstattung könnten jedoch besser sein.
Die Alternative: Für 2599 Euro gibt es das Jam Elite mit Shimano-SLX-Schaltung und Tele-Stütze. Vorne ist eine Rockshox-Recon-Gabel verbaut.