Christoph Listmann
· 08.07.2014
Eine farbenfrohe Palette steht bei Ghost für die Saison 2015 in den Startlöchern. Highlights der Neuheiten sind das All Mountain Riot LT, das 29er Fully AMR LT und die preisgünstigen 27,5 Zoll-Tourenfullys namens Kato FS. 26 Zoll verschwindet komplett.
Tief in der Oberpfalz, in Waldsassen nahe der tschechischen Grenze werden seit 1993 die Bikes von Ghost gefertigt. Als Uwe Kalliwoda und Klaus Möhwald vor über 20 Jahren die Firma gründeten, konnten sie nicht ahnen, wie groß ihr Baby eines Tages wird. Mittlerweile steckt Ghost unter dem Dach der Accell-Gruppe (u.a. mit Haibike, Lapierre), im Ghost-Hauptquartier arbeiten in der Entwicklung und Montage je nach Saison bis zu 160 Menschen.
Anfang Juli lüftet man nun den Vorhang für die Mountainbike-Palette 2015. Blättert man durch die Händlermappe, fallen die kräftigen Farben auf und die breite Modellvielfalt. Aus dieser haben wir hier die aus unserer Sicht spannendsten Modelle herausgepickt.
Mehr Federweg fürs All Mountain Riot
Riot LT heißt das Derivat des erst 2014 präsentierten Riot-All-Mountain. LT steht für long Travel, also ein Plus an Federweg. Dies betrifft jedoch nur die Gabel, statt einer 130er steckt eine 150er im Steuerrohr, am Heck bleibt es beim bekannten Riot-Link-Federungssystem (Float Link) mit 130 Millimetern Federweg. Durch die längere Gabel ändern sich freilich die Winkel um etwa ein Grad (flacher), im Topmodell werkelt der neue Cane Creek DB Inline-Dämpfer, der sich durch seine vielfältige Verstellung auszeichnet. Die Gabel besitzt immer eine Niveauregulierung, laut Ghost schafft man damit eine gute Balance, der lange Federweg soll besonders bergab helfen. Am Carbon-Rahmen hat sich nichts geändert.
Preisgünstige Tourenfullys: Kato FS ersetzt das ASX
Erst letzte Saison wurden die ASX-Fullys vorgestellt, jetzt firmieren sie schon unter einem neuen Namen. Kato FS nennen sich die Tourenbikes mit 130/120 Millimeter Federweg, Alu-Fahrwerk und preisaggressiver Positionierung. Sieben Modelle gibt es, das Kato FS 7 mit Shimano XT-Ausstattung liegt beispielsweise bei 1900 Euro, etwa 13 Kilo schwer. Auch hier gibt es ein Modell mit dem elektronischen E:i Shock-Fahrwerk (2499 Euro) – High Tech zum günstigen Preis. Unter dem Namen Kato stehen übrigens All-Mountain-Hardtails mit 120er-Gabel im Katalog.
AMR-Palette verändert sich – 26 Zoll verschwindet
Die beliebten AMR-Fullys stellt Ghost für 2015 neu auf. Die bisherigen 29er-AMR mit 110 Millimetern Federweg heißen jetzt AMR LC mit Carbon-Rahmen (LC steht für light Carbon) und 100 Millimeter Fahrwerk. Zusätzlich gibt es die AMR LT-Modellreihe (long Travel) mit 29er-Laufrädern und 130/120 Millimetern Federweg.
Die AMR-Plus-Bikes mit 26 Zoll-Laufrädern (150 mm Federweg) werden vorerst durchs Riot LT ersetzt, wenn auch nur unvollständig. Denn durch den Wegfall des 26-Zoll-Klassikers entsteht eine Lücke im Segment der 150-Millimeter-Bikes. Es gibt zwar weiterhin das Cagua mit 160/155 Millimetern Federweg, doch zielt es eher auf den Enduro-Fahrer denn auf den All-Mountain-Einsatz. Ghost macht kein Geheimnis daraus, dass diese Lücke gefüllt wird und zwar ebenfalls mit dem Riot-Konzept. Aktuell gibt es nur Funktionsmodelle zu sehen, Marcus Klausmann beispielsweise fährt schon solch einen Prototyp.
Großes Angebot für Frauen
Von Girls für Girls heißt das Motto bei Ghost – zwei Entwicklerinnen kümmern sich im Hause um die Lady-Bikes. Lawu, Lanao und Lanao FS heißen die drei Baureihen mit spezieller Ausstattung, Geometrie und Spezifikation, die in Sachen Fully (130/120 mm) schon ab 999 Euro starten.
Fatbikes? Fehlanzeige. Dafür 28 E-Bikes
Entgegen dem Trend zum weiteren Nischenprodukt hat Ghost aktuell keine Fatbikes im Programm. Allerdings gibt Ghost weiter im E-Bike-Segment Gas und bietet 28 verschiedene Modelle an, darunter auch ein E-Hardtail mit Carbon-Rahmen und einem Gewicht von nur 17,5 Kilo.