Christoph Listmann
· 15.05.2014
Mit einem neuartigen Fahrwerk tritt das AMR-Riot-Top-Modell gegen das All-Mountain-Etablissement an.
Die Übersetzungen für Riot sind vielseitig. Der friedlichste und zum Sport passende Begriff ist: sich austoben. Das kann man auf dem leichtgewichtigen Top-Modell der neuen All-Mountain-Plattform von Ghost sehr gut. Im BIKE-Test-Labor zeigt das Vollcarbon-Fahrwerk mit 2,4 Kilo sehr gute und mit einer Steifigkeit von 68 Nm/Grad gute Werte. Herzstück ist das zum Patent angemeldete Federungssystem: Beim Riot-Link hängt der Dämpfer zwischen zwei Wippen. Die obere kontrolliert die ersten 80 Prozent des Federwegs, die untere Wippe übernimmt die letzten 20 Prozent des Federwegs. Das gewährleistet ein sensibles Ansprechverhalten und optimale Endprogression. Das Bike liegt gemessen am Federweg satt, allerdings zeigte unser Test-Bike eine hohe Reibung im Heck, die Zugstufendämpfung mussten wir komplett öffnen. Sehr gut: Unter Kettenzug bleibt das Heck antriebsneutral. Mit seiner kompakten Sitzposition und seinem wendigen Charakter fühlt sich das Riot in verwinkelten Trails wohl. Wer den verspielten Fahrstil liebt, findet hier seinen Partner.
Fazit Leicht und wendig, ausgefallenes Design und überzeugend im Gelände. Ghosts neue All-Mountain-Plattform gefällt auf Anhieb.
PLUS Sehr leichtes Fahrwerk, eigenständiges Design, dem Preis entsprechend hochwertige Ausstattung, fünf Rahmengrößen
MINUS Wenig Platz zwischen kleinem Kettenblatt und Rahmen
Die Alternative
Das preisgünstigste der drei Riot-Modelle ist das AMR Lector 5 für 3699 Euro. An der Funktion gibt es dank Shimano-SLX-Gruppe und Fox-Fahrwerk nichts zu mäkeln. Das Gewicht soll ein Kilo mehr betragen.