Tobias Brehler
· 14.07.2017
Specialized verpasst dem Erfolgsmodell Turbo Levo ein Kohlefaser-Chassis. Die Änderungen liegen im Detail und sollen das Top-Fully noch besser machen.
Specialized hat den E-Mountainbike-Markt mit dem Turbo Levo revolutioniert: Die schicke Integration des Antriebs, kein Display, kein Schnickschnack. Man könnte fast meinen, man stehe vor einem "echten" Mountainbike. Deshalb hat das Levo so viele Fans. Doch nicht nur die Optik polarisierte, auch die Fahreigenschaften übertrumpften die Konkurrenz.
Für 2018 gibt es keine Revolution, vielmehr eine Evolution: Die Amis feilten an Details, um Gutes noch besser zu machen. Die größte Neuerung ist zweifelsfrei der Carbon-Rahmen. Dieser soll nicht nur deutlich steifer sein, sondern auch massig Gewicht sparen: Laut Specialized ist der Hauptrahmen 40 Prozent steifer als sein Alu-Pendant und gleichzeitig ein halbes Kilo leichter. Das Topmodell S-Works soll dank Kohlefaser-Hinterbau ganze 650 Gramm abgespeckt haben. Der Hinterbau aus der Edelfaser soll immerhin 20 Prozent steifer als sein Vorgänger sein.
Als das Turbo Levo vorgestellt wurde, war die ganze Bike-Branche im Plus-Fieber. So rollte das Specialized auf massigen 3-Zoll-Schlappen. Für ein präziseres Handling und ein besseres Fahrverhalten im Matsch ziehen die Amis jetzt 2,8-Zoll-Pneus auf. Um die damit einhergehende Tretlagerabsenkung zu kompensieren verbaut Specialized statt der 140er eine 150-Millimeter-Gabel.
Wie bei Specialized üblich vertraut das Topmodell S-Works auf ein exklusives Öhlins-Fahrwerk. Bei den anderen Modellen dämpft eine Rock Shox Pike-Federgabel und ein Monarch-Dämpfer. Außerdem verbaut Specialized stärkere Bremsanlegen mit 200er Scheiben vorne und hinten.
Außerdem gibt's eine Elektronik-Update: Die neue Bedieneinheit verfügt erstmals über eine Schiebehilfe, bleibt aber weiterhin unauffällig klein. Der Motor bekommt sowohl ein Hard- als auch Software-Update und liefert dann 15 Prozent mehr Leistung. Gleichzeitig will Specialized die Effizienz gesteigert haben und so etwaigen Hitzeproblemen vorbeugen. Zudem wird Hitze jetzt besser im Motorraum verteilt und das neue Gehäuse soll sie besser nach Außen ableiten. Außerdem soll die neue Software nochmals sanfter Unterstützen und besser Entkoppeln über der 25 km/h-Grenze. Die gute Nachricht für alle Levo-Fahrer: Die neue Software kann auch auf die aktuellen Motoren gespielt werden.
Auch in der Vernetzung mit anderen Geräten hat Specialized die Vorreiterrolle übernommen: Die Motoren konnten bisher schon mit Handy und Garmin gekoppelt werden, jetzt gibt es eine Garmin-App für die Fenix 5-Uhr. Außerdem können jetzt alle ANT+ Geräte gekoppelt werden. Außerdem hat Specialized in enger Zusammenarbeit mit zwei Schweizer Universitäten den "Infinite Tune" entwickelt: Der Algorithmus errechnet, wie lange ich in welcher Unterstützung auf meiner Tour fahren kann. Zudem kann man die maximale Unterstützung an die eigene Leistung koppeln.