Florentin Vesenbeckh
· 08.05.2023
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Das Rose Root Miller 1+ füllt die E-Fully-Lücke in der Rose-Modellpalette. Es ist sehr leicht, fährt sich spritzig und hat einige nette Details im Gepäck.
Lange hatte der deutsche Versender Rose kein E-Fully im Programm. Mit dem Root Miller+ stellen die Bocholter jetzt einen klassischen Allrounder für Tour und Trail. Absolutes Highlight in dieser Preisklasse ist der schicke und leichte Vollcarbonrahmen. Die Verarbeitung ist top, die Detaillösungen können überzeugen.
Das Gewicht des Bikes ist mit 22,9 Kilo Vergleich von sechs E-Fullys bis 5500 Euro einsame Spitze. Das merkt man auch im Sattel des Root Miller, denn das Bike fährt sich direkt und spritzig. Trotz der eher kompakten Abmessungen des Rahmens fällt die Sitzposition durch den langen Vorbau und sehr breiten Lenker eher gestreckt aus. Ebenfalls sportlich ist das Fahrwerk. Es steht hoch im Federweg und verleiht dem Bike einen straffen Charakter. Wer maximalen Komfort sucht, ist hier falsch.
Im Uphill hält das Heck den Fahrer in einer guten Position auf dem Bike. So klettert das Root Miller trotz kurzer Kettenstreben unkompliziert. Beim Trailsurfen zeigt das Fahrwerk mehr Schatten als Licht. Der straffe Charakter fördert zwar ein spritziges Fahrverhalten, und dank der kompakten Geometrie ist das Bike wendig und lässt sich spielerisch in die Luft bewegen. Doch auf Wurzel- und Steinfeldern hätten wir uns eine sensiblere Heckfederung gewünscht. In ruppigen Abfahrten liegt das Root Miller 1+ nicht so satt und ruhig wie die Konkurrenz, der kurze Radstand und das hohe Tretlager vermitteln nur wenig Fahrsicherheit. Auch die schwach profilierten, mäßig dämpfenden Reifen veranlassen zu Zurückhaltung im Downhill. Die Vorgängerversion des Bosch Performance CX bringt top Leistung, ist aber mit den Komponenten von Boschs Smart-System nicht kompatibel.
Leichtes E-Fully mit wertigem Rahmen, schicken Details und spritzigem Fahrverhalten. Das für anspruchsvolle Trails zu straffe Fahrwerk und einige Ausstattungsdetails verhindern bessere Urteile. – Florentin Vesenbeckh, Testleiter EMTB
¹ Die Reichhöhe wurde bei standardisierten Messfahrten an einem Asphaltanstieg mit 12,2 Prozent Steigung ermittelt. Höchste Unterstützungsstufe, 150 Watt Tretleistung des Fahrers, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 90 kg. In Klammern die Höhenmeter im deutlich gedrosselten Notlauf-Modus. Die Durchschnittsgeschwindigkeit bezieht sich auf die Fahrt bei voller Unterstützung.
² Ermittelt auf den Prüfständen im EMTB-Testlabor, Gewicht ohne Pedale. Akku-Gewicht ggf. inkl. verschraubtem Cover.
³ Herstellerangabe
⁴ Stufentest, gemessen mit 36 Zentimeter erhöhtem Hinterrad
⁵ Das Urteil gibt den subjektiven Eindruck der Tester und die Ergebnisse der Reichhöhenmessung und der Labortests wieder. Das EMTB-Urteil ist preisunabhängig. EMTB-Urteile: super (ab 9,0), sehr gut (ab 8,0), gut (ab 7,0), befriedigend (ab 6,0), mit Schwächen (ab 5,0), darunter ungenügend.