Das Radon Slide 130 29 10.0 im Test

Peter Nilges

, Christoph Listmann

 · 23.10.2013

Das Radon Slide 130 29 10.0 im TestFoto: Robert Niedring
Das Radon Slide 130 29 10.0 im Test

Der Preis ist heiß: Radons neues 29er-All-Mountain Slide 130 rollt mit XX1-Edel-Ausstattung für 3299 Euro an den Start.

Radon stellt mit dem Slide 130 ein leichtes All Mountain auf große Laufräder. Für 3300 Euro packt der Bonner Versender das Maximum an Ausstattung in den Einkaufswagen. Neben der exklusiven und teuren Sram-XX1-Schaltgruppe mit nur elf Gängen gibt es den leichten Crossmax-ST-Laufradsatz von Mavic und Kashima-beschichtete Federelemente. Auf der ersten Geraden zieht das Slide dann gleich mal ordentlich ab. Das liegt weniger am 3003 Gramm schweren Rahmen (Steifigkeit 68 Nm/°), als daran, dass Radon beim Aufbau die Spendierhosen anhatte und obendrauf noch leicht rollende Nobby Nics montierte. Durch den sehr hohen Abschluss-Spacer thront man etwas hoch über dem Trail. Das heißt für uns: einen niedrigeren Distanzring montieren und Vorbau nach unten drehen. Danach passt die Sitzposition und man bringt ordentlich Druck aufs Vorderrad.

  Radon Slide 130 29 10.0 2014: getestet am RauschbergFoto: Robert Niedring
Radon Slide 130 29 10.0 2014: getestet am Rauschberg

Ein verspieltes Handling darf man bei 453er-Kettenstreben und langem Radstand zwar nicht erwarten. Dafür läuft das Slide beeindruckend ruhig auch über grobe Schotter-Felder. Das sensible Fahrwerk lässt einen in Verbindung mit den großen Rädern stoßbefreit über Hindernisse preschen. Schwieriger wird es da schon in engen Kurven oder schnellen Turns. Das Radon will aktiv in die Kurve gedrückt werden. Hilfreich wäre an dieser Stelle ein etwas breiterer Lenker. Die Übersetzung mit dem 34er-Kettenblatt vorne eignet sich fürs Tempomachen in welligem Gelände sehr gut. Auf steileren Anstiegen lässt sich die Kurbel aber nur mit Mühe über den toten Punkt wuchten. Ein kräftesparendes 30er oder 32er Blatt würde zum Einsatzbereich besser passen.


Fazit Die Dekors des Slide 130 mögen Geschmacksache sein. Doch für 3299 Euro bekommt man nicht nur eine absolute High-End-Ausstattung, sondern ein Bike, das durch seinen guten Vortrieb und das schluckfreudige Fahrwerk vor allem auf schnellen Strecken begeistert.


PLUS Top-Ausstattung, guter Vortrieb, angenehme Sitzposition
MINUS wenig verspielt, etwas träge in Kurven

  Der solide gemachte Alu-Rahmen wiegt mit Dämpfer knapp 3,3 Kilo. Die massiven Verstärkungen (Steg über Sitzstreben, Bremsaufnahme) tragen sicher zur Stabilität aber auch Gewicht bei.Foto: Robert Niedring
Der solide gemachte Alu-Rahmen wiegt mit Dämpfer knapp 3,3 Kilo. Die massiven Verstärkungen (Steg über Sitzstreben, Bremsaufnahme) tragen sicher zur Stabilität aber auch Gewicht bei.
  Pflicht: 180er-Scheibe hinten.Foto: Robert Niedring
Pflicht: 180er-Scheibe hinten.
  Die Kennlinien sehen vielversprechend aus, das Fahrwerk funktioniert sehr gut. Sensibel und effizient.Foto: BIKE Magazin
Die Kennlinien sehen vielversprechend aus, das Fahrwerk funktioniert sehr gut. Sensibel und effizient.

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