Das Cube Stereo 29 Super HPC 140 SL im Dauertest

Walter Schmelmer

 · 13.07.2014

Das Cube Stereo 29 Super HPC 140 SL im DauertestFoto: Robert Niedring
Das Cube Stereo 29 Super HPC 140 SL im Dauertest

Bikeguides wie Walter Schmelmer durchleiden in einer Saison ein ganzes Biker-Leben – genau wie sein All-Mountain, das Cube Stereo 29 Super HPC 140.


Fahrleistung im Dauertest: 4.686 km | 103.561 hm

Als Touren-Guide bin ich seit langem auf der Suche nach dem perfekten All Mountain für mich. Von Frühling bis Herbst bin ich wöchentlich im Schnitt fünf Mal rund um Sankt Englmar auf dem Bike unterwegs – mit und ohne Kunden. Nach einer langen, höhenmeterintensiven Saison habe ich mich in das Cube Stereo verliebt: 140 Millimeter Federweg sind für die Bayerwald-Trails optimal, egal ob bergauf oder bergab. Mit dem Stereo hat man bei geführten Touren immer die nötigen Reserven an Bord, um bergab sicher über die Trails zu zirkeln. Auch wenn mich meine Kunden mal überredeten, in den Bikepark nach Bischofsmais zu fahren, ließ mich das gutmütige 29er nicht im Stich.

Die Hans-Dampf-Reifen von Schwalbe brachte ich im Bayerischen Wald nur selten an ihre Grenzen. Die meiste Zeit fuhr ich deshalb Nobby-Nic-Pneus. Mit der schnellen Kombi Rocket Ron/Racing Ralph kämpfte ich mich durch die lange MTB-Schleife des Arber-Marathons in Regensburg. Auch solche Ausflüge macht das Stereo ohne Zicken mit. Einzig an das tiefe Tretlager konnte ich mich nicht gewöhnen – immer mal wieder setzte das Stereo mit den Pedalen auf. Als nach knapp 2500 Kilometern der Alu-Bolzen am Hauptlager brach, staunte ich nicht schlecht. Aber Cube reagierte prompt auf meine Anfrage über einen Händler und schickte umgehend Ersatz. Nur ein montierbarer Flaschenhalter – das ist auf langen Touren nicht hilfreich, aber man lernt, sich damit zu arrangieren. Schließlich trägt man als Guide in der Regel einen üppigen Rucksack. Nur der Berggang mit 24/36er-Übersetzung machte mir auf steilen Rampen zu schaffen. Letztendlich montierte ich ein Blatt mit 22 Zähnen.


Funktionalität ******
Haltbarkeit ****
(max. 6 Sterne)


Fazit: Der breite Einsatzbereich und das gutmütige Handling machen das Cube Stereo zur Touren-Waffe Nummer eins für mich. Daran ändert auch der defekte Bolzen nichts.


VERÄNDERUNGEN:

• 186 km – 22er-Kettenblatt: Statt dem 24er als kleinstem Kettenblatt eins mit 22 Zähnen montiert


DEFEKTE:

• 288 km – Bremssattel locker: Die Schrauben des hinteren Bremssattels mit Loctite festgezogen
• 582 km – Beläge runter: Abgefahrene Bremsbeläge hinten und vorne erneuert
• 1962 km – Schaltet ungenau: Schaltseil hinten getauscht und Schaltung eingestellt
• 1962 km – Vario-Stütze hat Spiel: Reverb-Teleskop-Stütze zerlegt, neu gefettet und entlüftet
• 2431 km – Bolzen abgerissen: Alu-Bolzen am Hauptlager des Hinterbaus ersetzt
• 4070 km – Bremsscheiben runter: Beide Bremsscheiben erneuert, da nur noch 1,4 bzw. 1,45 mm stark

  Bolzen ab: Nach 2400 Kilometern brach der Alu-Bolzen im Hinterbauhauptlager. Cube schickte sofort Ersatz.Foto: Privatfoto
Bolzen ab: Nach 2400 Kilometern brach der Alu-Bolzen im Hinterbauhauptlager. Cube schickte sofort Ersatz.
  Mit zwei Ketten im Wechsel funktionierte der XT-Antrieb mehr als 4500 Kilometer einwandfrei. Foto: Robert Niedring
Mit zwei Ketten im Wechsel funktionierte der XT-Antrieb mehr als 4500 Kilometer einwandfrei. 
  Rider: Walter Schmelmer, Touren-Guide. Fährt Bike seit 1987. Gewicht/Größe 90 kg/1,84 m; Fahrertyp Tour/All Mountain; Lieblingsrevier Bayerischer WaldFoto: Robert Niedring
Rider: Walter Schmelmer, Touren-Guide. Fährt Bike seit 1987. Gewicht/Größe 90 kg/1,84 m; Fahrertyp Tour/All Mountain; Lieblingsrevier Bayerischer Wald