BIKE Magazin
· 21.05.2010
Für 3199 Euro stellt Cube ein optisch gelungenes Bike mit Hydroform-Rahmen und 160 Millimeter Federweg auf die dicken Stollenreifen. Ein klassisches Enduro – oder etwa nicht?
Im Cube-Katalog wird das Fritzz lediglich als Long-Travel-All-Mountain betitelt, obwohl der solide Alu-Rahmen aus der Ölquetsche Federweg satt und einen laufruhigen 66,3 Grad flachen Lenkwinkel besitzt. Auch der breite 700er-Lenker und die robuste Ausstattung sprechen Enduro-Sprache. Und wie fährt es sich?
Die Sitzposition des Fritzz fällt zentral und aufrecht, aber durch den 90er-Vorbau nicht zu gedrungen aus. Für den Federweg sitzt das Tretlager sehr tief. Selbst ausgedehnten Touren steht dank des passablen Gewichts von 14,35 Kilo nichts im Wege. Dabei bleibt der antriebsneutrale Hinterbau extrem ruhig und garantiert guten Vortrieb. Das Ansprechverhalten könnte allerdings besser sein und selbst bei komplett offener Zugstufe federt der Hinterbau bei einem 70-Kilo-Fahrer-Setup zu langsam aus. Ein deutlich größeres Manko gerade bei ruppigerem Gelände ist jedoch die zu flache Kennlinie mit wenig Durchschlagschutz. Trotz eines, nach Rücksprache mit Cube, getauschten Dämpfers mit kleinerem Volumen, rauscht der Hinterbau selbst bei geringen 20 Prozent SAG leicht durch den Federweg und geht auf Block.
Fazit: solide Ausstattung, gute Geometrie und voll Touren-tauglich. Der Hinterbau überzeugt jedoch nicht voll.
Web: www.cube.eu
*Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend
Fotos: Stefan Hunziger, Daniel Simon