BIKE Magazin
· 20.11.2013
Technische Anforderungen und Fahrstil verändern sich ständig. Wir haben gecheckt, ob Cubes AMS 130 den Nerv der Zeit trifft.
Alle paar Jahre verpasst VW seinem Golf eine Frischzellenkur. Tausende Golf-Fans warten darauf und steigen bereitwillig auf die nächste Evolutionsstufe um. Was der Golf bei Autos ist, ist das Cube AMS bei Mountainbikes. Ein Volks-Fully wie es tausende Male durch deutsche Wälder und Gebirge bügelt. Überzeugende Ingenieursarbeit zum fairen Preis – entwickelt in Deutschland. Doch lohnt sich der Umstieg auf das 2014er-Modell? Leider findet unser Duell nicht ganz auf Augenhöhe statt, denn die Race-Version wurde upgegradet und etwas teurer. Um 400 Euro unterscheiden sich die beiden Fullys, wenn man in die offizielle Cube-Preisliste schaut. Wer das Internet durchforstet, findet das Auslaufmodell bereits ab 1499 Euro. Damit steht es 1:0 für das 2013er-AMS. Vergleicht man die Ausstattungen im Detail, verwundert’s wenig: ein SLX-Mix, Magura-Bremsen und Performance-Reifenmischung auf der einen Seite (2013), komplettes XT-Branding, ergonomische XT-Bremsen und hochwertige Schwalbe-Reifen auf der anderen. Dafür zahlt man auch den "Aufpreis". Die inneren Werte allerdings sprechen klar für das neue AMS HPA Race: Der Rahmen hat zwar um 200 Gramm zugelegt, dafür haben nun selbst schwerste Fahrer kein Problem mehr mit der Steifigkeit. Insgesamt modernisiert sich die Geometrie grundlegend: steilerer Sitzwinkel, flacherer Lenkwinkel, kürzeres Steuerrohr und die etwas voluminöseren 27,5-Zoll-Laufräder. Der 1:1-Ausgleich.
Die Entscheidung fällt auf den Isar-Trails. Während man auf dem "alten" AMS dank der hohen Front (langes Steuerrohr und konischer Abschluss-Spacer) eher auf dem Rad Platz nimmt, verschlingt einen die Sitzposition beim Nachfolger angenehm. Das spürt man beim Handling: Statt durch rumplige Wurzelteppiche zu stochern, steuert man beim 2014er-AMS mit viel Druck auf dem Vorderrad sicher durch jede heikle Situation. Der kürzere Vorbau begünstigt das direktere Handling nochmals. Auch wenn die Schotterpiste steil gen Himmel ragt, hat das neue AMS die Nase vorne. Man kurbelt dank steilem Sitzwinkel (1,8 Grad steiler) viel angenehmer und effizienter bergauf. Beim AMS von 2013 wandert der Schwerpunkt oft weit hinters Tretlager und man hängt hinten. Auch das Fahrwerk macht fürs Jahr 2014 einen stimmigeren Eindruck als beim Vorgänger: Die Float-Gabel spricht feiner an, und der Hub am Hinterbau lässt sich noch einfacher nutzen – ohne bei großen Brocken sofort durchzuschlagen. Endergebnis: 2:1 für die Neuentwicklung. Keine Überraschung, wie beim Golf eben.