Canyon Nerve AL 9.0 – 2013 gegen 2014

Peter Nilges

 · 20.11.2013

Canyon Nerve AL 9.0 – 2013 gegen 2014Foto: Stefan Hunziker
Canyon Nerve AL 9.0 – 2013 gegen 2014

Als komplette Neuentwicklung geht das Aluminium-Nerve mit 120 Millimetern Federweg und 27,5"-Laufrädern in die neue Saison.

Genau wie bei fast allen anderen Herstellern legen auch bei Canyon die Laufräder in der neuen Saison an Umfang zu. 26 Zoll wird es im All-Mountain-Bereich nur noch bei der letztjährig vorgestellten Carbon-Variante Nerve CF geben. Doch dieser laut Canyon evolutionäre statt revolutionäre Schritt ist bei Weitem nicht das Einzige, was das neue Nerve an Veränderungen mit sich bringt. Optisch reiht sich das Bike stimmig in die neue Modellpalette der Aluminium-Bikes ein. Der neue Jahrgang protzt mit einer klaren Linienführung, nahtlos integriertem Hinterbau und stark abfallendem Oberrohr. Im direkten Vergleich dazu kommt das aktuelle Nerve mit einer Anziehungskraft wie Gebäck vom Vortag daher. Doch wie steht’s um die inneren Werte? Fährt das neue Nerve auch spürbar besser oder bleibt’s bei der Augenschmeichelei? Bei der Funktion des Hinterbaus gibt es schon mal keine signifikanten Unterschiede. Beide arbeiten ähnlich gut und bieten obendrein den bis auf einen Millimeter identischen Federweg. Also unentschieden.

Und die Geometrie? Durch den etwas steileren Sitzwinkel beim 2014er-Nerve und dem minimal kürzeren Vorbau fällt die Sitzposition etwas aufrechter, touriger aus. Steile Kletter-Passagen stellen aufgrund des nach vorne verlagerten Schwerpunktes dennoch keine größere Hürde dar. Man sitzt kürzer, ohne bergauf Abstriche zu machen. Durch das geringere Gewicht von 650 Gramm klettert das 2013er-Canyon aber ähnlich gut. Bergab fallen die Unterschiede dafür spürbarer aus. In steilen oder schnellen Passagen vermittelt das neue Nerve einfach etwas mehr Sicherheit und Laufruhe. Ein Effekt der minimal größeren Laufräder? Nicht nur. Erst die Kombination aus Laufrädern, flacherem Lenkwinkel, kürzerem Vorbau und breiterem Lenker haucht dem neuen Nerve mehr Abfahrtspotenzial ein. Zudem sorgt die Teleskop-Stütze mit interner Zugverlegung für einen unverzichtbaren Komfortgewinn. Obwohl der neue Rahmen mit Steckachse bei gleicher Steifigkeit rund 160 Gramm leichter ist, überrascht das höhere Gesamtgewicht. Dabei sind es nicht etwa die größeren Laufräder, sondern Gabel und Tele-Stütze, die die Waage mehr belasten. Unterm Strich ist das 2014er-Nerve das bessere All Mountain, auch wenn es in der Punktewertung denkbar knapp zugeht. Der Grund für den geringen Abstand liegt zum einen im etwas höheren Gewicht, vor allem aber an der schlechteren Lackqualität, die ganze drei Punkte kostet. Wohl eher ein Problem des Vorserien-Rahmens, wie die vergangenen durchweg guten Lack-Tests bestätigen.

  Canyon Nerve AL 9.0 2013: PLUS: 650 Gramm leichter durch Gabel und fehlende Teleskop-Stütze, bessere Lackqualität | MINUS: Fehlende Teleskop-Stütze, ervöseres Handling bergab, schmalerer LenkerFoto: Daniel Simon
Canyon Nerve AL 9.0 2013: PLUS: 650 Gramm leichter durch Gabel und fehlende Teleskop-Stütze, bessere Lackqualität | MINUS: Fehlende Teleskop-Stütze, ervöseres Handling bergab, schmalerer Lenker
  Canyon Nerve AL 9.0 2014: PLUS: Leichterer Rahmen, mehr Potenzial bergab, ohne Abstriche bergauf, Teleskop-Sattelstütze | MINUS: Schlechtere Lackqualität, höheres GesamtgewichtFoto: Daniel Simon
Canyon Nerve AL 9.0 2014: PLUS: Leichterer Rahmen, mehr Potenzial bergab, ohne Abstriche bergauf, Teleskop-Sattelstütze | MINUS: Schlechtere Lackqualität, höheres Gesamtgewicht
  Canyon Nerve AL 9.0 2013: Zwischen 2013 und 2014 sind keinerlei Unterschiede zu erkennen. Ausgewogene FunktionFoto: BIKE Magazin
Canyon Nerve AL 9.0 2013: Zwischen 2013 und 2014 sind keinerlei Unterschiede zu erkennen. Ausgewogene Funktion
  Canyon Nerve AL 9.0 2014: Bis auf einen Millimeter absolut identisch. Gabel und Hinterbau harmonieren gut zusammen.Foto: BIKE Magazin
Canyon Nerve AL 9.0 2014: Bis auf einen Millimeter absolut identisch. Gabel und Hinterbau harmonieren gut zusammen.

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