Peter Nilges
· 27.09.2018
Das Cannondale Trigger ist ein verspieltes Touren-Bike mit effektiver, aber umständlicher Fahrwerksverstellung. Was es sonst noch auszeichnet, zeigt unser Test.
Worthülsen sind im Marketing mehr Regel als Ausnahme. Cannondale kann man diesen Vorwurf jedoch nicht machen. Ein Wust aus Hebeln und Zügen am Cockpit lässt keinen Zweifel daran, dass bei diesem MTB der Name Programm ist und es einiges zum Triggern („auslösen“) gibt. Zusätzlich kommt das Trigger als einziges Bike im Test mit einer Zweifach-Kurbel und entsprechend mit zwei Schalthebeln. Ein weiterer Hebel aktiviert den Hustle-Fahrwerksmodus, der den Federweg am Heck auf 115 Millimeter begrenzt. Der Dämpfer bleibt dabei voll aktiv, weshalb man Wippen zusätzlich mit dem Plattformhebel am Dämpfer unterbinden muss. Das Scott Genius zeigt, wie ein ähnlicher Funktionsumfang smarter umgesetzt werden kann.
In Spitzkehren spielt das handliche Mountainbike seine Wendigkeit aus. Die Maxxis-Reifen bieten viel Grip und geben Sicherheit. Wenn es rumpliger wird, bremst das einfache Fox-Performance-Fahrwerk das Trigger etwas aus. Durch die sehr kurzen Kettenstreben muss man das Vorderrad beim Klettern aktiv belasten. Das üppige Gesamtgewicht von 14,6 Kilo lässt bergauf wenig Sportlichkeit aufkommen.
Test-Fazit: Das Cannondale Trigger ist ein verspieltes Touren-Bike mit effektiver, aber umständlicher Fahrwerksverstellung. Ausstattung und Gewicht des All-Mountain-Fullys von Cannondale: eher schwach.
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